Rofo 2004; 176 - VO_4128
DOI: 10.1055/s-2004-827902

Ergebnisse CT-gesteuerter Brachytherapie bei solitären, umschriebenen Tumormanifestationen außerhalb von Leber und Lunge. Phase I/II-Ergebnisse

G Wieners 1, P Wust 1, M Pech 1, S Hengst 1, C Cho 1, A Beck 1, R Felix 1, J Ricke 1
  • 1Charité Berlin, Radiologie, Berlin

Ziele: Evaluation der Sicherheit und Effektivität CT-gestützter Brachytherapie bei Patienten mit extrahepatisch und extrapulmonal gelegenen Metastasen unterschiedlicher Tumorintensitäten zur weiteren Zytoreduktion nach oder während systemischer Chemotherapie Methode: Es wurden 12 Patienten eingeschlossen, die im Rahmen unterschiedlicher Primärtumore umschriebene solitäre Tumormanifestationen nach oder während systemischer Chemotherapie aufwiesen. Primärere Endpunkte der Studie waren Sicherheit und progressionsfreies Überleben. Zur Durchführung einer einzeitigen interstitiellen Hochdosis-Brachytherapie wurden unter CT-Führung Brachytherapiekatheter perkutan im Tumor positioniert. Ein anschließend akquiriertes CT diente zur 3D-Bestrahlungsplanung. Eingesetzt wurde eine Iridium192-Quelle. Die angestrebte minimale Dosis im Zielvolumen betrug 20Gy. Eine Verminderung der Dosis wurde in Abhängigkeit von umgebenden Risikostrukturen vorgenommen. Während der Entfernung der Katheter wurde simultan Gewebekleber in den Punktionskanal appliziert. In der Nachsorge wurde nach 6 Wochen und alle 3 Monate nach der Intervention ein CT durchgeführt. Ergebnis: Die eingeschlossenen Tumoren waren lokalisiert: Supraclavikulär mit und ohne Infiltration des Plexus cervicalis (n=3), Nebenniere, Bauch- (n=2) und Beckenwand (n=3) und paraaortal (n=3). Der mittlere Tumordurchmesser lag bei 6cm (4–11cm). Die applizierte mittlere minimale Tumordosis lag bei 16Gy (11–20Gy). Bei keinem Patienten kam es zu Komplikationen. Die mediane Beobachtungszeit lag bei 6 Monaten. In diesem Zeitraum wurde kein lokaler Progress festgestellt Schlussfolgerung: CT-gesteuerte Brachytherapie als Einzeittherapie ist eine einfache und sichere Methode ohne bekannte Größenlimitation bei umschriebenen Tumoren. Da bisher bei keinem Patienten lokaler Progress festgestellt werden konnte besteht die Hoffnung, dass durch Brachytherapie ein Aufschub von Chemotherapiezyklen erzielt werden kann und damit die Lebensqualität von Tumorpatienten positiv beeinflusst wird.