Rofo 2004; 176 - VO_4124
DOI: 10.1055/s-2004-827898

Ergebnisse CT-gesteuerter Brachytherapie des Hepatozellulären Karzinoms (HCC)

G Wieners 1, P Wust 1, M Pech 1, A Beck 1, C Cho 1, S Hengst 1, R Felix 1, J Ricke 1
  • 1Charité Berlin, Radiologie, Berlin

Ziele: Analyse der Ergebnisse CT-gesteuerter Brachytherapie bei Patienten mit HCC. Methode: Eingeschlossen wurden 14 Patienten mit HCC-Manifestationen auf dem Boden einer Leberzirrhose. 12 Patienten demonstrierten ein Child A Stadium, 2 Patienten Child B. In allen Fällen handelte es sich um umschriebene solitäre HCC-Manifestationen der Leber. Zur Durchführung einer einzeitigen interstitiellen Hochdosis-Brachytherapie wurden unter CT-Führung Brachytherapiekatheter perkutan im Tumor positioniert. Ein anschließend akquiriertes CT diente zur 3D-Bestrahlungsplanung. Eingesetzt wurde eine Iridium192-Quelle. Mindestens 33% der Leber wurden <5 Gy exponiert. Während der Entfernung der Katheter wurde simultan Gewebekleber in den Punktionskanal appliziert. In der Nachsorge wurde ein MRT nach 6 Wochen und alle 3 Monate nach der Intervention durchgeführt. Im gleichen Rhythmus wurden laborchemische Untersuchungen der Leberfunktionsparameter über 6 Monate durchgeführt Ergebnis: Der mittlere Tumordurchmesser lag bei 5cm (2–8cm). Die applizierte mittlere minimale Tumordosis lag bei 20Gy (15–25Gy). Übelkeit und Erbrechen bis 24h p.i. erlitt einer von 14 Patienten direkt bei der Katheterentfernung. Einmal kam es 4 Stunden p.i. zum Auftreten von Schüttelfrost. Weitere Komplikationen wurden bei keinem Patienten beobachtet. Es kam zu keiner objektivierbaren Verschlechterung der Leberfunktion im Verlauf p.i.. Die mediane Beobachtungszeit lag bei 7 Monaten. Die lokale Tumorkontrolle der Patienten mit einem Follow-up von 6 Monaten betrug 91,6% (1 Lokalrezidiv von 12 Tumoren). Es wurden 2 Neumanifestationen festgestellt. Diese Patienten wurden einer erneuten Brachytherapie zugeführt. Das progressionsfreie Überleben nach 6 Monaten betrug demnach 75%, das Gesamtüberleben liegt bei 100%. Schlussfolgerung: CT-gesteuerte Brachytherapie ist effektiv bei umschriebenen HCC-Manifestationen bis 8cm Durchmesser. Bei niedrigem Child-Stadium und Wahrung einer 1/3 Reserve scheint eine ausreichende Leberfunktion p.i. nicht gefährdet.