Rofo 2004; 176 - VO_4112
DOI: 10.1055/s-2004-827886

Klinische Wertigkeit der MR-gesteuerten Prostata-Stanzbiopsie (MRPS) am offenen MRT: Eine Alternative zu transrektalen ultraschall gesteuerten Biopsien

S Zangos 1, A Wetter 1, JO Balzer 1, K Eichler 1, MG Mack 1, M Heller 1, K Engelmann 1, TJ Vogl 1
  • 1Inst. für Diagnost. und Interv. Radiologie, Frankfurt/Main

Ziele: Beurteilung der klinischen Wertigkeit und Sicherheit von Prostatastanzbiopsien unter Verwendung einer MRT-Bildgebung an einem offenen Niedrigfeldsystem. Methode: Bei 30 Patienten mit unklaren Befunden in der Bildgebung der Prostata (Sonta; Endorektal-Spule, Symphony, Siemens) und erhöhten PS-Werten wurden MRT-gestützte Biopsien in einem offenen 0,2 Tesla System (Magnetom Concerto, Siemens, Erlangen) durchgeführt. Die Biopsien wurden in coaxialer Punktionstechnik unter Verwendung eines transglutealen Zugangsweg mit MR-kompatiblen Biopsie-Handys (Somatex, Berlin) gewonnen. Hierbei wurden 117 Stanzbiopsate entnommen. Die histologischen Ergebnisse wurden mit den klinischen Ergebnissen verglichen und die Punktionen bezüglich der diagnostischen Sicherheit beurteilt. Ergebnis: Die MR-gesteuerten Biopsien konnten in allen Fällen technisch erfolgreich und ohne Nachweis von Komplikationen durchgeführt werden. Die Interventionszeit lag zwischen 10–16min. Eine sichere histologische Beurteilbarkeit der gewonnenen Proben war in 29 Fällen möglich. Hierbei zeigte sich eine Hyperplasie oder Regression in 10 Fällen, eine Prostatitis in 4 Fällen, ein Karzinom in 11 Fällen und normales Prostatagewebe in 4 Fällen. Insgesamt konnte eine diagnostische Sicherheit von 92% für die MRPS erreicht werden. Schlussfolgerung: Die transgluteale MRT-gesteuerte Biopsieentnahme bei unklaren Prostataläsionen stellt einen sicheren und sehr effektiven Zugangsweg für die histologische Abklärung dar.