Rofo 2004; 176 - VO_4111
DOI: 10.1055/s-2004-827885

Retroperitoneale Raumforderungen: Technik und Ergebnisse von MR-gesteuerten Biopsien in einem Niedrigfeld-System

S Zangos 1, C Herzog 1, M Harth 1, MG Mack 1, K Eichler 1, K Engelmann 1, R Straub 1, TJ Vogl 1
  • 1Inst. für Diagnost. und Interv. Radiologie, Frankfurt/Main

Ziele: Evaluation der Sicherheit und Genauigkeit von MR-gesteuerten Biopsien von retroperitonealen Läsionen in einem Niedrigfeld-System. Methode: Bei 40 Patienten mit unklaren retroperitonealen Läsionen wurden MRT-gestützte Biopsien in einem offenen 0,2 Tesla System (Magnetom Concerto, Siemens, Erlangen) durchgeführt. Zur Steuerung der Nadeln wurden T1-w FLASH sequences (TR/TE=100/9; 70°) verwendet. Die Biopsien wurden in coaxialer Punktionstechnik unter Verwendung eines paravertebralen Zugangsweg mit MR-kompatiblen Biopsie-Handys (Somatex, Berlin) gewonnen. Hierbei wurden 149 Proben entnommen. Die histologischen Ergebnisse wurden mit den klinischen Ergebnissen verglichen und die Punktionen bezüglich der diagnostischen Sicherheit beurteilt. Ergebnis: Alle Biopsien wurden technisch erfolgreich durchgeführt. Die Organe, die Läsionen sowie die Gefäße konnten mittels der FLASH-Sequenzen sicher abgegrenzt werden und die Einbringung der Nadeln zu den Läsionen sicher gesteuert werden. Es wurden keine peri- und postinterventionelle Komplikationen registriert. Eine regelhafte histologische Diagnosesicherung konnte in 36 Fällen (90%) erfolgen. Im weiteren klinischen Verlauf zeigte sich, dass bei 4 Patienten (10%) die Läsionen nicht erreicht wurden oder falsch negativ diagnostiziert wurde. Schlussfolgerung: MR-gesteuerte Biopsien von retroperitonealen Läsionen in einem Niedrigfeldsystem können sicher und präzise durchgeführt werden und stellen eine Alternative zur CT-gesteuerten Punktion dar.