Rofo 2004; 176 - VO_4104
DOI: 10.1055/s-2004-827878

Magnetisches Navigationssystem für Katheterführungsdrähte: Evaluation in einem Leberphantom

M Schiemann 1, J Balzer 1, R Killmann 1, M Kleen 1, TJ Vogl 1
  • 1Klinikum der J. W. Goethe – Universität Frankfurt am Main, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt

Ziele: Experimentelle Evaluation eines magnetischen Navigationssystems (MNS) der zweiten Generation zur Steuerung von Katheterführungsdrähten. Vergleich magnetischer Navigation (MN) mit konventioneller Navigation (KN) an einem komplexen Lebergefäßphantom. Methode: Das MNS besteht aus 2 gegenüber stehenden 0,1 T-Permanentmagneten und einem modifizierten Einebenen-C-Bogen-System mit dynamischen Flachdetektor (Siemens AXIOM Artis dFC). Die Magnete sind motorgetrieben multiaxial beweglich und ermöglichen eine beliebige Feldausrichtung im Isozentrum. Ein spezieller 0,014" Führungsdraht mit einem distal integrierten 2mm langen Magneten wurde mit einem konventionellen Mikrokathetersystem verglichen. Es wurden 80 Prozeduren in einem dreidimensionalen Lebergefäßphantom durchgeführt. Durchleuchtungszeit (DZ) und Prozedurzeit (PZ) wurden gemessen. Die DZ je Prozedur wurde auf 5 Minuten begrenzt. Ergebnis: Navigation mit MNS war bei 80/80 Prozeduren erfolgreich im Vergleich zu 76/80 mit KN. Die PZ war mit MN kürzer als mit KN: MN Median (1.–3. Quartile): 5s (4–8s), KN Median: 29s (12–53s; p<0,001). Die DZ war mit MN ebenfalls kürzer als mit KN (MN Median (1.–3. Quartile): 4s (4–8s), KN Median: 27s (11–53s; p<0,001). Schlussfolgerung: Das MNS ermöglicht die erfolgreiche Steuerung von Katheterführungsdrähten in einem komplexen Leberphantom.