Rofo 2004; 176 - VO_4091
DOI: 10.1055/s-2004-827865

Entwicklung und Evaluation eines Scoring-Systems für MRT-Veränderungen an der Wirbelsäule bei ankylosierender Spondylitis

C Althoff 1, KG Hermann 1, S Zühlsdorf 1, M Bollow 1, B Hamm 1
  • 1Charité, CCM Berlin, Radiologie, Berlin

Ziele: Die MRT gewinnt gegenüber dem Röntgen in der Diagnostik der ankylosierenden Spondylitis (AS) immer mehr an Bedeutung. Ziel war die Entwicklung eines effektiven Bewertungssystems für MRT-Veränderungen der Wirbelsäule bei AS zur Aktivitäts- und Verlaufsbeurteilung im Rahmen klinischer Studien und die Evaluation der Intra- und Interobserverreliabilität. Methode: Die Wirbelsäulen von 30 AS-Patienten wurden prospektiv mittels MRT (sagittale T1-TSE und STIR Sequenzen) untersucht. Nach 96 Tagen erfolgte eine Verlaufsuntersuchung. Pro Bewegungssegment wurden auf Basis der Signalintensitäten folgende Befund-Typen definiert: 0–normal; 1–floride Entzündung; 2–postentzündliche Knochenmarkverfettung; 3–komplette/partielle Ankylose. Pro Segment wurde das Entzündungsausmaß auf einer semiquantitativen Skala von 0–3 definiert. Syndesmophyten und Spondylarthritiden wurden dokumentiert. Eine Untergruppe von 20 MRT-Serien wurde verblindet durch unabhängige Untersucher ausgewertet und die Intra- und Interobserverreliabilität der Scores ermittelt. Ergebnis: 720 Segmente der Wirbelsäulen der 30 AS-Patienten wurden evaluiert. Es fanden sich 135 Typ-1-Läsionen, 46 Typ-2-Läsionen und 18 Typ-3-Läsionen. An 58 Segmenten fanden sich Syndesmophyten, an 59 Segmenten Spondylarthritiden. Die Übereinstimmungen der Befunder betrugen 84,4% bis 87,8%. Intra- und Interobserverreabilitäten erreichten einen Kappa-Wert von 0,65 bzw. 0,72. Schlussfolgerung: Das vorgestellte Scoring-System gestattet die effiziente Aktivitäts- und Verlaufsbeurteilung der AS mittels MRT im Rahmen klinischer Studien und zeichnet sich durch eine gute Reproduzierbarkeit aus.