Rofo 2004; 176 - VO_4052
DOI: 10.1055/s-2004-827826

Diagnostik des offenen Foramen ovale mittels kontrastmittelverstärkter dynamischer MRT

OK Mohrs 1, SP Petersen 1, DE Erkapic 1, CR Rubel 1, TS Schulze 1, RS Schräder 1, BN Nowak 1, TV Voigtländer 1
  • 1Cardioangiologisches Centrum Bethanien CCB, Frankfurt/Main

Ziele: Erste Ergebnisse der kontrastmittelverstärkten dynamischen MRT (ceMRT) zur Diagnostik des offenen Foramen ovale (PFO) im Vergleich zur transösophagealen Echokardiographie (TEE). Methode: Es wurden 12 Patienten (4 Frauen,50±13 Jahre) mit TEE-gesichertem PFO bei 1,5T (Magnetom Sonata, Siemens AG) untersucht. Je ein Referenzschnitt wurde in Lokalisation der Fossa ovalis mittels TrueFISP-Cine-Sequenzen im Vierkammer-Blick und im Kurzachsenschnitt auf Vorhofebene bestimmt. Die kontrastmittelverstärkte dynamische MRT erfolgte in entsprechender Schichtposition unter Valsalva-Manöver und Gabe von Gd-DTPA (10ml @ 5ml/s, Magnevist, Schering). Neben der visuellen Beurteilung wurden Signal-zu-Zeit-Kurven, gemessen im linken Vorhof und in einer Pulmonalvene, analysiert. Ergebnis: Die ceMRT zeigte in allen Fällen eine vorzeitige Kontrastierung des linken Vorhofes aufgrund des PFO-bedingten Shuntes auf Vorhofebene. Große PFO (mehr als 20 Mikroblässchen Kontrastmittel-Übertritt in der TEE) wiesen eine deutliche Kontrastierung des gesamten linken Vorhofes und kleinere PFO lediglich eine umschriebene Kontrastierung im Bereich der Vorhofscheidewand auf. In den Signal-zu-Zeit-Kurven fanden sich zwei linksatriale Signal-Peaks im Vergleich zum Nativsignal. Der erste linksatriale Peak (Mittel: 195% des Nativsignals, min.: 112%, max.: 378%) erschien im Mittel 11 Sekunden früher als der isolierte Signal-Peak in den Pulmonalvenen (Mittel: 537%, min.: 188%, max.: 1078%). Diesem folgte unmittelbar ein zweiter linksatrialer Peak (Mittel: 558%, min.: 253%, max.: 1086%). Zwischen den beiden linksatrialen Signal-Peaks fand sich ein Signalabfall (Mittel: 125% des Nativsignals, min.: 96%, max.: 219%). Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie demonstriert das Potential der ceMRT zur nicht-invasiven Diagnostik eines offenen Foramen ovale. Insbesondere die Analyse der Signal-zu-Zeit-Kurven ermöglicht aufgrund der Detektion eines vorzeitigen linksatrialen Signalpeaks eine zuverlässige Diagnose.