Rofo 2004; 176 - VO_4044
DOI: 10.1055/s-2004-827818

MRT des Morbus Crohn – Vergleich Histologie, Endoskopie und OP-Befund

JH Hansmann 1, P Floßdorf 1, G Erb 1, B Grüber-Hoffmann 1, GW Kauffmann 1
  • 1Uniklinik Heidelberg, Radiodiagnostik, Heidelberg

Ziele: Ziel der Studie ist der Vergleich der MRT und der Endoskopie mit Biopsie mit dem endgültigen histologischen Befund des Operationspräparates bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Methode: Von 151 Patienten einer prospektiven Studie zur Wertigkeit der Hydro-MRT chronisch entzündlicher Darmerkrankungen wurden alle Patienten mit einer nachfolgenden chirurgischen Resektion ausgewählt. Die Befunde der Hydro-MRT, der Endoskopie und der Biopsie wurden mit dem Goldstandard OP-Histologie verglichen. Ergebnis: Im Gesamtkollektiv lag die Sensitivität für die Diagnose Morbus Crohn (MC) verglichen mit dem Standard klinische Enddiagnose bei 100%, die Spezifität bei 84%. 38 der 151 Patienten wurden operiert, in 31 Fällen lautete die Enddiagnose MC, in 4 Fällen Colitis ulcerosa, in den übrigen Appendizitis und andere Entzündungen (je 2). 31 Patienten mit MC waren in der MRT r+, 1 Pat mit langjähriger CU f+ als MC gewertet. 3 Patienten mit einer CU wurden in der MRT richtig gewertet. Eine Endoskopie lag bei 33 Patienten vor. Das Resultat war bei 23 Fällen mit MC r+, 4f- und 1 Pat mit langjähriger CU f+ für MC. Das Ergebnis der histologischen Untersuchung der Biopsien (n=29) war 15 mal MC r+ und 8 mal falsch negativ. In sechs bioptisch falsch negativen Fällen von MC sprach der endoskopische Befund für MC, in 5 der Fälle wurde histologisch eine Entzündung gesehen, aber nicht als MC gewertet. Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten belegen, das die praeoperative Diagnostik des Morbus Crohn nicht allein aus der Biopsie gestellt werden kann, sondern sich aus der Synopsis der klinischen, endoskopischen und radiologischen Befunde ergibt. Die Ursache für den eingeschränkten Wert der Biopsie liegt in der mangelnden Erfassung tieferer Darmwandschichten.