Rofo 2004; 176 - VO_4031
DOI: 10.1055/s-2004-827805

Uterusmyomembolisation: Konventionelle und magnetische Navigation in einem in-vitro Modell

T Tobias 1, R Killmann 1, M Kleen 1, G Tepe 1, B Wiesinger 1, J Wiskirchen 1, CD Claussen 1, SH Duda 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Insbesondere bei jungen, gebärfähigen Patientinnen ist die Minimierung der Exposition von ionisierender Strahlung anzustreben. Das Ziel war der in-vitro Vergleich der endovaskularen Steuerbarkeit von konventionellen (Taper-16 und Instinct) und magnetischen 0,014 inch Führungsdrähten. Methode: Beim Magnetnavigationssystem (NiobeTM, Stereotaxis, St. Louis, MO, USA) wird mit Hilfe zweier Permanentmagnete im Bildfeld eines C-Bogens (AXIOM Artis dFC, Siemens AG, Forchheim, Deutschland) ein steuerbares Magnetfeld erzeugt. Hierdurch kann die ferromagnetische Spitze eines Katheters ausgerichtet und unter Röntgenkontrolle durch Gefäße geführt werden. Sechsundneunzig Kathetermanöver wurden in wassergefüllten PVC-Schläuchen durchgeführt. Dieses Gefäßphantom der Beckenarterien simulierte 12 Aa. uterinae mit 3 unterschiedlichen Innendiameter (1,1mm; 1,7mm und 4,2mm). Die Durchleuchtungszeiten der konventionellen und magnetischen Navigation wurden bestimmt. Ergebnis: Alle konventionellen und magnetischen Sondiermanöver waren erfolgreich. Die Durchleuchtungszeiten der magnetischen Navigation zu Zielen der drei unterschiedlichen Gefäßdiameter waren signifikant kürzer als die der konventionellen Technik (19,6; 5,9 und 4,8 Sek vs. 48,8; 44,1; und 32,1 Sek; Mittelwerte der kleinen, mittleren und großen Gefäße; p<0,05). Schlussfolgerung: Das MNS ermöglicht präzise Navigation endovaskulärer Führungsdrähte im weiblichen Beckenarterienphantom mit kürzeren Durchleuchtungszeiten als die konventionelle Sondiertechnik. Die klinische Anwendung des MNS kann eine Reduktion der Strahlenexposition von Patient und radiologischem Personal umsetzen.