Rofo 2004; 176 - VO_4010
DOI: 10.1055/s-2004-827784

Computertomographische Bestimmung des Herzzeitvolumens aus einer Testbolusmessung: in-vitro und in-vivo Ergebnisse

A Mahnken 1, E Klotz 1, D Henzler 1, A Hennemuth 1, C Hohl 1, JE Wildberger 1, S Schaller 1, RW Günther 1
  • 1Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Aachen

Ziele: Validierung der Indikatordilutionsmethode zur Bestimmung des Herzzeitvolumens (HZV) aus einer Testbolusmessung in der MSCT. Methode: In-vitro wurden mit einer pulsatilen Pumpe und einem Einkammerherzen HZV von 2 l/min bis 6 l/min erzeugt. Nach Injektion von 20ml Ultravist 370 (Schering, Berlin) mit einer Flussrate von 4ml/s wurden im Abstand von 1s MSCT Schichten an derselben Tischposition aufgenommen. Aus der gemessenen Dichteänderung als Funktion der Zeit wurde mit einer selbstentwickelten Software unter Verwendung einer modifizierten Stewart-Hamilton Formel das HZV berechnet. Dieselben Messungen wurden an 8 Hausschweinen jeweils zweimal wiederholt. Zeit-Dichte-Kurven und HZV wurden über der Aorta ascendens bestimmt. Als Goldstandard wurde im Tierversuch zum Vergleich das HZV invasiv mit der Thermodilutionsmethode gemessen. Ergebnis: In-vitro zeigte sich eine exzellente Korrelation zwischen dem computertomographisch gemessenen und dem an der Pumpe eingestellten HZV (r=0,97). Im Tierversuch korrelierten die Ergebnisse der Thermodilutionsmethode und der Testbolusmethode ebenfalls gut (r=0,88). Die invasive Messung ergab ein HZV von 3,71±1,12 l/min, die MSCT nach Anwendung eines konstanten, aus der in-vitro Messung bestimmten Korrekturfaktors, ein HZV von 3,67±1,32 l/min. Die Wiederholungsmessungen zeigten eine mittlere Abweichung von -0,03 l/min mit einem Reproduzierbarkeitsfehler von 0,51 l/min. Schlussfolgerung: Die Indikatordilutionsmethode erlaubt die zuverlässige Bestimmung des HZV als Globalparameter der Herzfunktion aus einer Testbolusmessung in der MSCT.