Rofo 2004; 176 - VO_3150
DOI: 10.1055/s-2004-827764

Diagnostischer Nutzen multiplanarer Reformationen bei der Mehrschicht-CT von Larynx- und Hypopharynxkarzinomen

M Keberle 1, J Sandstede 1, F Hoppe 1, M Fischer 1, D Hahn 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik, Würzburg

Ziele: Untersuchung des diagnostischen Nutzens multiplanarer Reformationen (MPR) bei der Mehrschicht-CT (MSCT) von Larynx- und Hypopharynxkarzinomen anhand eines anatomiebezogenen Vergleichs. Methode: Bei 69 konsekutiven Patienten (davon 30 Larynx- und 12 Hypopharynxkarzinome) erfolgte eine MSCT des Halses. Aus Larynxspiralen mit einer Kollimation von 4×1mm wurden neben einer axialen 3mm dicken Standardschicht 3mm koronare und sagittale Schichten sowie 1,25mm dünne axiale Schichten rekonstruiert. Gemessen am histologischen Goldstandard wurden Sensitivitäten und Spezifitäten hinsichtlich einer Tumorinfiltration für alle relevanten anatomischen Strukturen des Larynx und Hypopharynx bei allen vier Rekonstruktionen bestimmt und statistisch (McNemar-test) verglichen. Davon abgesehen wurde subjektiv bei den 42 Patienten mit Larynx- bzw. Hypopharynxkarzinom untersucht, ob einzelne Rekonstruktionen eine übersichtlichere Darstellung pathologischer Befunde ermöglichen und darüber hinaus die Therapieentscheidung (OP oder Radiatio, Art der Operation, operativer Zugang) beeinflussen. Ergebnis: Bei allen Sensitivitäten und Spezifitäten lagen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Rekonstruktionen vor. Allerdings führten koronare und/oder sagittale MPR (zusätzlich zur axialen 3mm Standardschicht) in 14/42 (33%) der Fälle mit Larynx-/Hypopharynxkarzinom zu einer übersichtlicheren Befunddarstellung sowie in 8/42 (19%) zu einer Änderung des therapeutischen Vorgehens. Ein erniedrigtes Signal-zu-Rausch-Verhältnis erschwerte die Beurteilung der 1,25mm dünnen axialen Schichten in über 23% der Fälle. Schlussfolgerung: Neben 3mm axialen Schichten können koronare und sagittale MPR die topographische Orientierung verbessern und werden für die präoperative MSCT des Larynx und Hypopharynx empfohlen. Auf zusätzliche 1,25mm dünne axiale Rekonstruktionen kann verzichtet werden.