Rofo 2004; 176 - VO_3142
DOI: 10.1055/s-2004-827756

MRT des Felsenbeins zur Darstellung der Dehiszens des oberen oder hinteren Bogengangs: Vergleich mit der CT

G Krombach 1, I Grunwald 1, U Dorenbeck 1, M Mueller 1, W Reith 1
  • 1Universitätsklinikum Aachen, Radiologische Diagnostik, Aachen

Ziele: Die MRT unter Anwendung einer hochauflösenden stark T2-gewichteten turbo Spin-Echo Sequenz (TSE) sollte auf das Potential zur Darstellung der Dehiszenz des oberen und hinteren Bogengangs untersucht und mit der CT verglichen werden. Methode: 185 Patienten, bei den eine Felsenbein MRT einschließlich einer stark T2 gewichteten turbo Spin-Echo Sequenz (TR/TE 2000/500 ms, Echozug 100, Matrix 128×100, FOV 90mm2, Schichtdicke 0,66mm) und eine CT (Schichtdicke 1mm) der Felsenbeine durchgeführt worden waren, wurden in diese Studie eingeschlossen. Die MRT und CT Aufnahmen wurden zeitlich versetzt von zwei erfahrenen Radiologen auf Vorliegen und Ausdehnung einer Dehiszenz (Fehlen der knöchernen Bedeckung) geprüft. Ergebnis: Bei 30 Patienten (19 Männern, 11 Frauen) wurde eine Dehiszenz auf den MRT Aufnahmen festgestellt. Bei 27 dieser Patienten zeigte die CT umschriebene knöcherne Defekte, die mit Ausdehnung und Lokalisation der auf den MRT Aufnahmen sichtbaren Defekten übereinstimmten. Bei einem Patienten zeigte sich in der CT ein knöcherner Defekt, der zunächst auf den MRT Aufnahmen nicht gesehen worden war. Somit hat die hochauflösende T2-gewichtete TSE einen Sensitivität von 96% und eine Spezifität von 98% für die Darstellung der Dehiszenz des oberen und hinteren Bogengangs. Schlussfolgerung: Die T2-gewichtete hochauflösende TSE des Felsenbeins kann zur Darstellung der knöchernen Dehiszenz des hinteren und oberen Bogengangs herangezogen werden. Dies hat unmittelbare klinische Bedeutung, da Patienten mit den Symptomen eines Dehiszenzsyndroms (Schwindel) häufig zunächst einer MRT Untersuchung zugeführt werden. Die Kenntnis des Erscheinungsbilds der Dehiszenz der Bogengänge in der MRT trägt zur frühen Diagnose dieser behandelbaren Entität bei Patienten mit Schwindel bei.