Rofo 2004; 176 - VO_3103
DOI: 10.1055/s-2004-827717

Vergleichende Untersuchungen zur Abbildungsqualität eines direkten und eines indirekten Flachdetektorsystems bei digitalen Hartstrahlaufnahmen des Thorax

U Redlich 1, C Hoeschen 1, O Effenberger 1, A Fessel 1, H Preuß 1, S Reißberg 1, C Scherlach 1, W Döhring 1
  • 1Klinik für Diagnostische Radiologie, Magdeburg

Ziele: Die Abbildungsqualität eines direkten und eines indirekten Flächendetektorsystems bei Hartstrahlaufnahmen des Thorax soll verglichen und die klinische Relevanz von Unterschieden eingeschätzt werden. Methode: 30 Patienten wurden bei klinischen Verlaufskontrollen sowohl am direkten Se-Flächendetektorsystem DR 9000 der Fa. Kodak (FDK) als auch am indirekten CsJ/aSi-Flächendetektorsystem Vertix FD der Fa. Siemens (FDS) untersucht. Die geringe Patienteneintrittsdosis und die Bildnachverarbeitung der Vergleichsaufnahmen waren identisch. 6 Ausleser beurteilten die Aufnahmepaare an 5-MP-Monitoren anhand anatomischer Kriterien. Die Auswertung erfolgte mittels Visual-Grading-Analysis. Ergebnis: Alle Ausleser äußerten den Eindruck eines höheren Bildrauschens bei den FDK-Aufnahmen; Dynamikumfang sowie Detailerkennbarkeit waren im Vergleich zum FDS geringer. Dies korreliert mit physikalischen Detektormessungen, die einen deutlichen Abfall der DQE des Selen-basierten direkten FD bei höherenergetischen Strahlenqualitäten zeigen. Diese kV-Abhängigkeit sowie besondere Konstruktionsmerkmale des FDK (Raster, Detektorabdeckung) führen bei 125 kV zu einer um mehr als die Hälfte geminderten Quanten-Ausbeute gegenüber dem FDS. Zusätzlich bedingt eine höhere presampling-MTF den erhöhten Rauschanteil des FDK-Systems. Schlussfolgerung: Das direkte FDK-System ist insbesondere aufgrund der kV-Abhängigkeit des Selens für Hartstrahlaufnahmen des Thorax weniger geeignet als das indirekte FDS-System. Beide Systeme sind in der Abbildungsqualität jedoch konventionellen Film-Folien- oder digitalen CR-Systemen überlegen. Das FDS-System ermöglicht eine weitere Dosisreduktion.