Rofo 2004; 176 - VO_3057
DOI: 10.1055/s-2004-827671

Laserinduzierte Thermotherapie (LITT) von Lebermalignomen: monozentrische Erfahrungen nach 30 Monaten

M Pech 1, G Wieners 1, F Fischbach 1, C Cho 1, A Beck 1, M Werk 1, J Ricke 1, R Felix 1
  • 1Charité, Campus Virchow, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin

Ziele: Eine Analyse der Ergebnisse Laserinduzierter Thermotherapie von Lebermalignomen. Methode: Im Zeitraum von 01/2001 bis 06/2003 wurden 108 Patienten mit Lebermalignomen mittels LITT behandelt. Insgesamt wurden 191 Malignome abladiert. Je cm Tumorgröße wurde CT-gesteuert ein Power-Laserapplikator (Somatex, Berlin) eingesetzt. Die Ablation erfolgte unter MR-Monitoring mittels thermosensitiver Sequenzen. 64,7% der Behandlungen wurden bei Metastasen kolorektaler Karzinome, 9% bei Metastasen eines Mammakarzinoms, 6,4% bei einem HCC und 19,9% bei Metastasen anderer maligner Grunderkrankungen vorgenommen. Verlaufskontrollen mittels MRT erfolgten 2–4 Tage sowie alle drei Monate nach Intervention. Ergebnis: Die Tumorgößen betrugen im Median 3cm (1.5 bis 5cm). Die perioperative Mortalität betrug 0.9%. Major Komplikationen wurden in 5% beobachtet. Die mittlere Beobachtungszeit betrug 9,66 Monate (1–33 Monate). Die lokale Kontrolle betrug nach 6 Monaten 93,2%, nach 9 Monaten 84,8% und nach 12 Monaten 76,6%. Die Verteilung der Lokalrezidive in den einzelnen Lebersegmenten zeigte eine Häufung in den Segment 7/8 (56%). Das progressionsfreie Überleben gemittelt für alle Tumorentitäten lag bei 7 Monaten, für colorektale Karzinome bei 8 Monaten. Schlussfolgerung: Laserinduzierte Thermotherapie erzielt bei niedrigen Komplikationsraten eine hohe lokale Kontrolle bei Lebermalignomen unter 5cm. Eine mittels MRT detektierbarer lokaler Progress primär nicht abladierter Tumoranteile erfolgt in der Regel erst nach über 6 Monaten.