Rofo 2004; 176 - VO_3024
DOI: 10.1055/s-2004-827638

Diagnostische Genauigkeit der 16-Zeilen-CT-Angiographie zum Nachweis von Hirnarterienaneurysmen

K Papke 1, M Fruth 1, M Schlunz 1, C Haupt 1, F Brassel 1
  • 1Klinikum Duisburg, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Duisburg

Ziele: Die CT-Angiographie ist in der Diagnostik intrakranieller Aneurysmen bereits verbreitet, es werden jedoch unter Verwendung der Einzeilen-CTA im Vergleich zur DSA noch Aneurysmen übersehen. Ziel der Studie war die Bestimmung der diagnostischen Genauigkeit der 16-Zeilen-CTA im Vergleich zur DSA. Methode: 34 Patienten mit gesicherter oder klinisch vermuteter SAB wurden mit MS-CTA untersucht (Siemens Somatom Sensation 16; 120 kV/100 mAs, Kollimation: 16×0,75mm; 50ml KM + 20ml NaCl mit 4ml/s; Rek.-Schichtdicke/Inkrement=1mm/0,7mm). 29 Pat. wurden anschließend in Embolisationsbereitschaft angiographiert. Der Vergleich mit der DSA wurde zum einen auf Patientenbasis durchgeführt (Aneurysmaträger vs. kein Aneurysmaträger), zum anderen wurden ein Vergleich auf Basis der einzelnen Gefäßsegmente der Hirnarterien durchgeführt. Ergebnis: Die CTA wies bei 27 Pat. insgesamt 45 Aneurysmen nach (=CTA-pos. Pat.), bei 7 Pat. ließ sich kein Aneurysma nachweisen (=CTA-neg. Pat.). Angiographiert wurden 24 CTA-pos. und 5 CTA-neg. Patienten. Alle CTA-pos. Pat. erwiesen sich auch in der DSA als Aneurysmaträger, bei keinem CTA-neg. Pat. wurde durch die DSA ein Aneurysma nachgewiesen. Sens., Spez. sowie pos. und neg. Prädiktion betrugen so in der patientenbezogenen Analyse 100%. Bezogen auf die Analyse der Gefäßsegmente betrugen Sens., Spez., pos. und neg. Prädiktion 97,5%, 99,6%, 95,1% und 99,8%. Es ergaben sich ein falsch-negativer Befund (zwei benachbarte ACI-Aneurysmen wurden in der CTA als ein lobuliertes Aneurysma interpretiert) sowie zwei falsch-pos. Befunde (infundibuläre Abgänge der A. comm. post. wurden als Aneurysmen interpretiert). Schlussfolgerung: Im Vergleich zu berichteten Ergebnissen der Einzeilen-CTA weist die 16-Zeilen-CTA eine höhere diagnostische Genauigkeit auf. Wenn verfügbar, empfiehlt sie sich damit zur raschen Diagnostik der Blutungsursache bei SAB. Eine zusätzliche diagnostische DSA ist meist entbehrlich, vielmehr sollte diese bei CTA-pos. Patienten primär in Embolisationsbereitschaft erfolgen.