Rofo 2004; 176 - VO_2053
DOI: 10.1055/s-2004-827528

Die Therapie des iatrogenen Aneurysma spurium der Arteria femoralis durch sonographisch gesteuerte perkutane Thrombininjektion

J Demharter 1, G Leissner 1, K Vollert 1, K Bohndorf 1
  • 1Zentralklinikum Augsburg, Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Augsburg

Ziele: Nach Kathetereingriffen kommt es gelegentlich zu einem Aneurysma spurium der punktierten Arterie. Stellt die sonographisch gesteuerte perkutane Thrombininjektion eine geeignete Methode zum Verschluss des Aneurysma spurium dar? Methode: In einem Zeitraum von 1 Jahr und 10 Monaten wurde bei 38 Patienten (m:w=22:16) ein iatrogenes Aneurysma spurium der Arteria femoralis unter kontinuierlicher FKDS – Kontrolle durch perkutane Thrombininjektion therapiert. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 70 Jahren (53 bis 82 Jahre). Das Zeitintervall zwischen Kathetereingriff und Thrombinapplikation betrug zwischen 6 Stunden und 20 Tagen, im Mittel 4,4±4,2 Tage. Zum Zeitpunkt der Thrombininjektion standen 23 Patienten unter antikoagulativer Medikation. Der Maximaldurchmesser des durchströmten Aneurysmalumens betrug im Mittel 2,3±0,8cm. Die injizierte Thrombinmenge lag zwischen 10 und 900 U (Median: 200 U), bei 11 Patienten unter 100 U. Ergebnis: Bei 37 von 38 Patienten (97%) konnte das Aneurysma spurium vollständig und dauerhaft thrombosiert werden. Bei einem Patienten (1 von 38) bildete sich innerhalb von 24 Stunden nach einer primär vollständigen Thrombosierung des Aneurysma spurium ein kleines perfundiertes Restlumen von 5×3mm aus (0,8% des ursprünglich perfundierten Aneurysmavolumens), welches der Spontanthrombosierung überlassen wurde. Nur bei einem Patienten trat im Gefolge der Thromininjektion eine Komplikation in Form von passageren Parästhesien medial am Kniegelenk des betreffenden Beines auf. Schlussfolgerung: Die sonographisch gesteuerte perkutane Thrombininjektion ist eine sehr effektive und komplikationsarme Methode zum Verschluss von iatrogenen Pseudoaneurysmen der Arteria femoralis nach Kathetereingriffen.