Rofo 2004; 176 - VO_2048
DOI: 10.1055/s-2004-827523

Zentrierte endovaskuläre gamma-Bestrahlung zur Prophylaxe der Restenose nach der PTA von venösen Shunt-Stenosen: Ergebnisse einer Pilotstudie

K Krüger 1, M Zähringer 1, M Bendel 1, G Reinicke 1, K Lackner 1
  • 1Uniklinik Köln, Institut für Radiologische Diagnostik, Köln

Ziele: Die Rezidivstenose nach der PTA von Stenosen der Shuntvene stellt ein häufiges Problem dar. In einer prospektiven Studie wurde untersucht, ob die zentrierte endovaskuläre gamma-Bestrahlung unmittelbar nach der PTA von venösen Stenosen arteriovenöser Hämodialyse-Shunts die Restenose verhindern kann. Methode: Bei 8 Patienten wurde im Anschluss an die PTA einer de-novo (n=4) oder Rezidivstenose der Shuntvene (V. cephalica) eine zentrierte endovaskuläre gamma-Bestrahlung (Iridium 192, 14 Gy in 2mm Gefäßwandtiefe) durchgeführt. Eine Kontrollangiographie erfolgte 6 und 12 Monate nach Behandlung oder bei Auftreten von Problemen während der Hämodialyse. Duplexsonographisch wurden der intrastenotische Beschleunigungsindex und das Shuntvolumen sowie Parameter der Hämodialyse (venöser Rücklaufdruck, Flussvolumen) am Tag vor und nach PTA sowie nach 1, 3, 6, 9 und 12 Monaten bestimmt. Ergebnis: Die zentrierte endovaskuläre Bestrahlung wurde bei 7 Patienten problemlos durchgeführt. Bei einem Patienten war das Einführen der Strahlenquelle aufgrund eines Knicks des Zentrierungskatheters nicht möglich. Erneute Probleme während der Hämodialyse traten bei 6 der 7 bestrahlten Patienten 6–52 Wochen (20.8±17.9 Wochen) nach der Behandlung auf. Ursache war bei allen Patienten die Ausbildung einer Restenose, so dass eine erneute PTA notwendig war. Der angiographische Stenosegrad verschlechterte sich signifikant von 29,1±13,5% unmittelbar nach PTA auf 66.7±17.1% zum Zeitpunkt der ersten Angiographie. Bei einem Patienten trat zusätzlich eine Edge-Stenose auf. Im Beobachtungszeitraum kam es zu einer Verschlechterung des intrastenotische Beschleunigungsindex und des venösen Rücklaufdruckes. Schlussfolgerung: Die zentrierte endovaskuläre gamma-Bestrahlung mit Iridium 192 verhindert bei einer Dosis von 14 Gy nicht die Restenose nach der PTA von venösen Shuntstenosen.