Rofo 2004; 176 - VO_2033
DOI: 10.1055/s-2004-827508

CT-gesteuerte thorakale Grenzstrangkatheterimplantation bei sympathisch unterhaltenen Schmerzen der oberen Extremität

T Kagel 1, Ch Maier 1, Ch Heyer 1, St Schultz 1, V Nicolas 1
  • 1Bergmannsheil Bochum, Institut für Diagnostische Radiologie, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Bochum

Ziele: In der Diagnostik und Therapie sympathisch unterhaltener Schmerzen (sympathetically maintained pain – SMP) kann die thorakale Grenzstrangblockade indziert sein. Grund dafür können anatomische Varianten in der Innervation des Arms (z.B. Kunz`scher Nerv) sein. Die kontinuierliche Blockade des thorakalen sympathischen Grenzstrangs ist eine Therapieoption bei Patienten mit einem CRPS (complex regional pain syndrome). Die Blockade der sympathischen Versorgung der oberen Extremität verringert die Schmerzsymptomatik, führt zu einer vermehrten akralen Durchblutung und einem damit verbundenen akralen Temberaturanstieg für die Dauer der Injektion. Methode: 29 CRPS-Patienten wurden in den letzten 3 Jahren mit einem thorakalen Grenzstrangkatheter (T3-Katheter) behandelt. Die CT-navigierte Punktion erfolgte in Bauchlage in Höhe des 3. Brustwirbelkörpers. Zum sicheren Vorführen der Nadel wurde der subpleurale Raum durch Injektion von physiologischer Kochsalzlösung aufgeweitet. Nach einer initialen Bolusinjektion von 1.5–2ml Bupivacain 0.25% wurden während 4 bis 32 Tagen 2–3ml Bupivacain 0.25% pro Stunde injiziert. Ergebnis: In 96.5% der 29 mittels T3-Katheter behandelten Patienten konnte der Katheter korrekt positioniert werden. Bei 24/29 Patienten (82.6%) folgte der Prozedur eine signifikante Schmerzreduktion und eine Zunahme der akralen Durchblutung. 23/29 Patienten (79.3%) zeigten subjektiv ein Benefit bei der assistierten physikalischen Therapie und während Aktivitäten des täglichen Lebens. Bei 5/29 Patienten (17.2%) traten Komplikationen wie eine mediastinale Katheterfehllage, eine pleurale Fehllage, ein intracutaner Katheterdefekt, eine Katheterinfektion und ein Pleuritis auf. Schlussfolgerung: Die CT-gesteuerte Anlage eines thorakalen Grenzstrangkatheters zur temporären Grenzstrangblockade ist eine sichere therapeutisch Option bei der Behandlung von selektierten Patienten mit CRPS.