Rofo 2004; 176 - VO_2030
DOI: 10.1055/s-2004-827505

Durchleuchtungsgesteuerte Eileiter-Rekanalisation mit vereinfachtem Instrumentarium

T Schmitz-Rode 1, J Neulen 1, RW Günther 1
  • 1RWTH Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Aachen

Ziele: Pathologische Veränderungen der Eileiter sind die häufigste Ursache der weiblichen Infertilität. Als ambulant einsetzbares Rekanalisationsverfahren bietet sich die durchleuchtungsgesteuerte transzervikale Sondierung der Eileiter, die in der vorliegenden Studie mit einem vereinfachten Instrumentarium durchgeführt wurde. Methode: Nach Einsetzen eines Kunststoffspekulums wurde ein Portioadapter mittels Kugelzange fixiert. Über den Arbeitskanal des Adapters wurde ein 4-F Gleitkatheter mit einem einliegenden 0.035“ Gleitführungsdraht transzervikal vorgeführt. Nach Dokumentation eines Eileiterverschlusses (bei 26 von 42 Patientinnen) mittels HSG erfolgte eine Sondierung der Uterotubarwinkel mit demselben Besteck, wobei der Führungsdraht unter DL-Kontrolle über den intramuralen Tubenabschnitt hinausgeführt wurde. Eine selektive Salpingographie dokumentierte die Rekanalisation. Ergebnis: Die technische Erfolgsrate betrug 88% (23/26). Es ergab sich eine Schwangerschaftsrate von 30% (7/23), davon keine Extrauteringravidität. Komplikationen wie Eileiterperforation, Infektion oder Blutung traten nicht auf. Die Eileitersondierung war in 17/23 Fällen problemlos und schnell möglich. Bei stark flektiertem Uterus (6/23) war eine zusätzliche Biegung der Katheterspitze hilfreich. Schlussfolgerung: Die durchleuchtungsgesteuerte transzervikale Sondierung der Eileiter ist eine wenig belastende, ambulant durchführbare Alternative zur mikrochirurgischen Behandlung und zur in-vitro-Fertilisation. Im Vergleich zur Verwendung des Rösch-Thurmond-Bestecks ist die Sondierung mit 4-F-Gleitkatheter und Gleitführungsdraht einfacher, schneller und preiswerter.