Rofo 2004; 176 - VO_2008
DOI: 10.1055/s-2004-827483

Diffusionstensor-Bildgebung und MRS-Relaxometrie bei 3 Tesla bei Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom

C Krautmacher 1, F Träber 1, P Mürtz 1, O Kanimogaddam 1, W Block 1, T Schmitz-Hübsch 1, U Wüllner 1, H Schild 1
  • 1Universitätsklinik Bonn, Radiologische Klinik, Bonn

Ziele: Überprüfung der Einsetzbarkeit der Diffusionstensor-Bildgebung (DTI) bei 3T an gesunden Probanden. Ermittlung von Unterschieden zwischen Patienten mit ideopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) und gesunden Probanden mittels DTI und MRS-Relaxometrie. Methode: 12 Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom und 11 gesunde Kontrollpersonen wurden mittels DTI und MRS-Relaxometrie bei 3T untersucht. Zusätzlich wurden 11 gesunde Probanden mittels DTI bei 1,5T untersucht. DTI wurde mit einer fettunterdrückten Single-Shot-SE-EPI-Sequenz durchgeführt. Es wurden b-Werte von 0 und 1600s/mm2 akquiriert. Hieraus wurden „apparent diffusion coefficient“ (ADC)- und „franctional anisotropy“ (FA)-Bilder berechnet. Die Bildparameter waren bei beiden Feldstärken identisch. MRS-Relaxometrie wurde mit einer SE-Serie mit 9 verschiedenen TE zwischen 32 und 700ms ohne Wasserunterdrückung durchgeführt (TR 2400ms, 8 NSA, VOI-Größe 1,5–1,8cm3). T2-Relaxationszeiten wurden in Putamen und Globus pallidus gemessen. Ergebnis: Die bei Probanden durchgeführte DTI zeigte keine substantiellen Unterschiede zwischen 1,5T und 3T. Der Vergleich von Patienten und Kontrollgruppe bei 3T lieferte signifikant höhere ADC-Werte [10–6mm2/s] in der rechten Substantia nigra (654 vs. 552; p=0,038) und im linken Globus pallidus (777 vs. 557; p=0,005). FA [10–3] war in der rechten Substantia nigra signifikant erniedrigt (440 vs. 638; p=0,010). Die MRS-Relaxometrie im Vergleich Patienten versus Probanden ergab einen Trend zu kürzeren T2-Relaxationszeiten im Putamen und im Globus pallidus. Schlussfolgerung: DTI ist bei 3T einsetzbar und liefert Ergebnisse in der gleichen Größenordnung wie bei 1,5T. Die bei Patienten mit IPS signifikant höheren ADC-Werte und niedrigeren FA-Werte spiegeln potentiell den erwarteten Zell- und Nervenfaserverlust wider. Der Trend zu kürzeren T2-Relaxationszeiten bei Patienten entspricht dem erwarteten höheren Eisengehalt in erkrankten Basalganglien.