Effektivitätsvergleich zweier Leberunterstützungsverfahren bei cholestatischer Hepatopathie – MARS® vs. Prometheus®

Einleitung: Zur Behandlung des Leberversagens stehen mit dem Mars System® (Firma Teraklin), einem Filtrationssystem und dem Prometheus System® (Firma Fresenius), einem Absorptionssystem zwei verschiedene Methoden zur Verfügung. Eine etablierte Indikation zur Leberdialyse ist das cholestatische Leberversagen.

Methodik: Bei einem 48-jährigen Patienten mit cholestatischem Leberversagen 6 Monate nach Lebertransplantation erfolgte eine Leberunterstützungstherapie über 10 Wochen mit obigen Verfahren bis zur Retransplantation. Die beiden Verfahren wurden wechselweise in Serien zu je 3 Behandlungen eingesetzt. Der Behandlungszeitpunkt wurde jeweils bei Anstieg des Bilirubins über 23 bis 25mg/dl und intraktablem Pruritus indiziert. Bei insgesamt 19 Behandlungszyklen (9×MARS, 10×Prometheus) in den von den Herstellern genannten Behandlungsdauern (median 8 Std. MARS, median 6 (-7) Std. Prometheus) wurden sämtliche hepatalen Routinelabor sowie Syntheseparameter verglichen. Der Verlauf der Hauptparameter (Bilirubin, GPT, GGT) wurde evaluiert. Der Patient war nicht enzephalopathisch.

Ergebnisse: Abfall während der Behandlung

Abfall	Bili Prozent	Bili Mittelwert	GPT Prozent	GGT Prozent
MARS	31,30%	9,18	12,12%	4,94%
Prometheus	34,43%	8,90	14,57%	10,64%

Anstieg zwischen 2 Behandlungen

Anstieg	Dauer Bili 15 bis 25	Bili Prozent	Bili Mittelwert
MARS	6,2 Tage	29,06%	8,39
Prometheus	4,8 Tage	35,95%	9,16

Diskussion: Die Filtrationseffektivität (Parameterabfall) gemessen mit den klinischen Standardparametern des Prometheus Systems war etwas höher, die subjektive Verträglichkeit des MARS Systems war besser. Die Dauer bis zum Wiedererlangen des Bilirubinschwellenwertes (Parameteranstieg) von 25mg/dl war mit Prometheus mit 4,8 Tagen versus 6,2 Tagen beim MARS System geringer, die notwendigen Behandlungsabstände kürzer. Weitere detaillierte Ergebnisse zum Verlauf werden im Vortrag präsentiert.