Laryngorhinootologie 2004; 83 - 24_24
DOI: 10.1055/s-2004-823738

Cytokeratinexpressionsmuster bei plattenepithelialer Differenzierung in Karzinom der Speicheldrüsen

MJ Schwerer 1, R Rothenbacher 2, H Maier 3
  • 1Abteilung Pathologie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm
  • 2Heeresfliegerregiment
  • 3Bundeswehrkrankenhaus, HNO-Klinik

Ziele: Klärung des Cytokeratinexpressionsmusters in plattenepithelial differenzierten Speicheldrüsenkarzinomen.

Material und Methoden:

Acht primäre Plattenepithelkarzinome sowie 12 Mucoepidermoidkarzinome der Speicheldrüsen wurden immunhistochemisch mit Antikörpern gegen die Cytokeratine (CK) 1/2/10/11, 1/5/10/14, 5/8, 6, 7, 8, 10, 10/13, 17, 18, 19 und 20 untersucht.

Ergebnisse:

Positive Nachweise der CK 6, 17, sowie 1/5/10/14 wurden sowohl in primären Plattenepithelkarzinomen als auch in Mucoepidermoidkarzinomen der Speicheldrüsen geführt. Ausschließlich negative Färbungsergebnisse waren für CK 1/2/10/11, 10 und 10/13 zu beobachten. Die CK 7, 8, 18 und 19 waren ausschließlich in Mucoepidermoidkarzinomen zu finden. CK 20 war in keinem Fall nachweisbar.

Schlussfolgerungen:

Plattenepitheliale Differenzierung in Speicheldrüsenkarzinomen erscheint durch ein hochgradig eingeschränktes Cytokeratinexpressionsmuster charakterisiert: ausschließlich die CK 5, 6, 14 und 17 sind konstant nachweisbar. Der Nachweis der zylinderepitheltypischen CK 7, 8, 18 und 19 ist auf Mucoepidermoidkarzinome der Speicheldrüsen beschränkt und ergibt sich vermutlich aus der biphasischen Differenzierung dieser Tumoren. Das charakteristische Cytokeratinexpressionsmuster im Rahmen plattenepithelialer Differenzierung von Speicheldrüsenkarzinomen unterscheidet sich deutlich von dem der Plattenepithelkarzinome anderer Ursprungsgewebe wie etwa der Mundhöhle oder der Lungen, die eine Koexpression zylinderepitheltypischer und plattenepitheltypischer Marker auch ohne partielle drüsige Ausreifung zeigen.