Laryngorhinootologie 2004; 83 - 14_13
DOI: 10.1055/s-2004-823475

Untersuchung der vestibulär-evozierten myogenen Potentiale bei Patienten mit einseitiger Neuropathia vestibularis

R Steindl 1, I Abraham 1, AW Scholtz 1
  • 1Univ. HNO-Klinik Innsbruck

Zur Differenzierung von labyrinthären und neuronalen Gleichgewichtsstörungen ist es notwendig, die einzelnen Strukturen des Labyrinths gezielter zu untersuchen. Mit Hilfe der kalorischen Prüfung des horizontalen Bogenganges ist auch eine Aussage über den Funktionszustand der Pars superior des N. vestibuli möglich. Dagegen erlauben die VEMPs neben der Beurteilung der Funktion des Sacculus auch Informationen über die Pars inferior des N. vestibuli. 30 Patienten mit einer einseitigen akuten Neuropathia vestibularis wurden einer umfassenden neurootologischen Diagnostik unterzogen. Alle Patienten wiesen eine kalorische Untererregbarkeit bei der Prüfung des horizontalen Bogenganges auf. 20% von ihnen zeigten zusätzlich abnormale VEMPs auf der gleichen Seite. Bei den neurootologischen Nachuntersuchungen ergaben sich unterschiedliche Funktionsmuster für die Pars superior und inferior. Diese Tendenz dürfte in einem unterschiedlichen Erholungsvermögen von Pars superior und inferior des N. vestibuli und deren innervierten Strukturen im Rahmen der akuten Neuopathia vestibularis begründet sein.