Laryngorhinootologie 2004; 83 - 11_33
DOI: 10.1055/s-2004-823430

Neues, hochauflösendes Laservibrometer für Trommelfellschwingungsmessungen bei niedrigen Schallpegeln

J Rodriguez Jorge 1, E Dalhoff 1, AW Gummer 1, HP Zenner 1
  • 1Univ. HNO-Klinik

Einleitung: Die Methode der Wahl für die berührungslose Schwingungsmessung am Trommelfell ist die Laservibrometrie. Die zur Verfügung stehenden Laservibrometer besitzen nicht die erforderliche Empfindlichkeit, um Messungen bei Schallpegeln unter 50 dB SPL innerhalb klinisch vertretbarer Integrationszeiten durchzuführen. Es ist aber klinisch von großem Interesse, im Bereich von 0–60 dB SPL Schwingungsmessungen durchzuführen, da hier nichtlineare Einflüsse aufgrund des cochleären Verstärkers zu erwarten sind. Um diese Lücke zu schließen, wurde in Tübingen ein neuartiges Laservibrometer entwickelt, mit dem Schwingungsamplituden unter 1 pm im Sprachfrequenzbereich aufgelöst werden können.

Methoden: Es wurde ein neues Laservibrometer entwickelt, dass direkt an ein Operationsmikroskop aufgesetzt werden kann. Zusammen mit einem speziellen Ohrtrichter, der Mikrofon und Schallstimulation beinhaltet, und einem Computer ergibt sich ein komplettes System zur Messung der spezifischen akustischen Impedanz am Trommelfell.

Ergebnisse: Das Resultat ist ein kompaktes Laservibrometer mit einer erhöhten Empfindlichkeit, mit dem Messungen ab einem Schallpegel von 20 dB SPL möglich sind. Damit kann erstmals der aktive Bereich des cochleären Verstärkers bzw. die dadurch beeinflusste Impedanz am Trommelfell laservibrometrisch erfasst werden.