Laryngorhinootologie 2004; 83 - 10_5
DOI: 10.1055/s-2004-823394

Rekonstruktive Chirurgie des Kehlkopfskeletts

NH Kleinsasser 1, JC Pérez Álvarez 1, T Seidler 1, T Hacki 1
  • 1Univ. HNO-Klinik

Der Kehlkopf ist als zentrales Organ der Trennung von Speise- und Atemwegen vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Neben der Sicherstellung der Vitalfunktionen ist es Ziel der Versorgung der Patienten mit einem Larynxtrauma, eine möglichst gute Funktion in Bezug auf Atmung, Stimme und Schlucken zu gewährleisten. Die Rekonstruktion eines frakturierten Schildknorpels ist hierzu von erheblicher Bedeutung.

Zu den diagnostischen Maßnahmen bei akuten Kehlkopftraumen gehören Inspektion, Palpation und Lupen- oder flexible Laryngoskopie, HRCT und Mikrolaryngoskopie. Videolaryngo/stroboskopie, Stimmfeld- sowie Schluckuntersuchung und Lungenfunktionsprüfung sind zur Statuserhebung und späteren Erfolgskontrolle sinnvoll. Zur Rekonstruktion des Schildknorpels werden u.a. Nahttechniken und Plattensysteme eingesetzt. Letztere können mit Schrauben befestigt werden, deren Halt in der inhomogenen Knorpelstruktur unbefriedigend sein kann. Über Erfahrungen mit einem resorbierbaren, flexiblen Plattensystem wird erstmals berichtet. Die Besonderheit liegt in der Verwendung von genoppten Stiften anstelle von Schrauben zur Fixierung dieser Platten, um einen verbesserten Halt zu erreichen.

Plastisch-rekonstruktive chirurgische Verfahren werden zusammen mit relevanten diagnostischen Maßnahmen anhand von Fallbeispielen dargestellt. Dabei wird die Wertigkeit einer frühzeitigen aber auch begleitenden laryngologisch-chirurgischen sowie phoniatrischen Evaluation und Therapie hervorgehoben. Vor- und Nachteile der Chondrodeseverfahren werden gegenübergestellt.