Laryngorhinootologie 2004; 83 - 9_10
DOI: 10.1055/s-2004-823354

Intratracheale Feuchtemessungen bei laryngektomierten Patienten nach Anwendung eines HME-Tracheostomafilters

J Duerr 1, R Leiacker 1, T Keck 1
  • 1Univ. HNO-Klinik

Einleitung: In der Rehabilitation laryngektomierter Patienten kommen vermehrt Tracheostomafilter zum Einsatz. Mit einem neu entwickelten Messplatz zur intratrachealen Temperatur- und Feuchtemessung sollte die Befeuchtungswirkung eines gängigen Tracheostomafilters erstmals an 20 laryngektomierten Patienten evaluiert werden. Methoden: Als Tracheostomafilter kam das Prim-Air System der Firma Heimomed zum Einsatz. Vor Beginn der Untersuchung führten wir bei allen Patienten eine intratracheale Leermessung durch. Unmittelbar nach Aufbringen des Tracheostomafilters erfolgte bei liegendem Pflaster die erste Messung, nach 10 Minuten eine weitere Messung sowie 10 Minuten nach Entfernung des Tracheostomafilters eine abschließende intratracheale Temperatur- und Feuchtemessung. Ergebnisse: Sofort nach Aufbringen des Tracheostomapflasters kam es zu einem Anstieg der endinspiratorischen Luftfeuchtigkeit um im Mittel 36,5%. Nach 10 minütigem Tragen des Filters betrug der Feuchtezuwachs im Mittel 46,1%. 10 Minuten nach Abnahme des Tracheostomafilters betrug der Feuchtezuwachs im Mittel noch 3,7%. Schlussfolgerungen: In vorliegender Untersuchung konnten wir die Befeuchtungswirkung des Prim-Air Tracheostomafilters objektivieren und verifizieren. Das Aufbringen eines Tracheostomafilters führt zu einer sofortigen und nachhaltigen Zunahme der intratrachealen Luftfeuchte. Die Befeuchtungswirkung dauert auch noch nach Abnahme des Tracheostomafilters zumindest kurzzeitig an.