Laryngorhinootologie 2004; 83 - 9_3
DOI: 10.1055/s-2004-823347

Extramedulläres Plasmozytom des Larynx

JC Berl 1, Ö Göktas 1, M Hölzl 2, T Schrom 1
  • 1Charité, Universitätsmedizin, Berlin gilt für alle Standorte
  • 2Univ. HNO-Klinik, Campus Charité Mitte

Extramedulläre Plasmozytome (EMP) werden zu den Non-Hodgin-Lymphomen gerechnet und treten mit einer Häufigkeit von 4% aller plasmazellulären Erkrankungen überwiegend im Kopf- Hals-Bereich auf. Die submuköse Plamozytommanifestation des Larynx stellt eine besondere Herausforderung für den behandelnden Hals-Nasen-Ohren-Arzt dar. Wir berichten über eine 66jährige Patientin, die seit einigen Monaten bestehende Dysphonie und seit einigen Tagen bestehenden inspiratorischen Stridor beklagte. Bei der Patientin war seit etwa neun Monaten ein Plasmozytom bekannt (Stadium I nach Durie und Salomon). Bei der HNO-ärztlichen Spiegeluntersuchung zeigte sich eine deutlich eingeschränkte Stimmlippenbeweglichkeit beidseits, sowie eine ausgeprägte ödematöse Schwellung beider Taschenfalten. Dies führte zu einer, bis auf ein geringes dorsales Restlumen, vollständigen Verlegung der Glottis. Die Behandlung beschränkte sich nicht nur auf eine Nottracheotomie, darüber hinaus wurde auch noch eine Schlitzung beider Taschenfalten durchgeführt. Es zeigte sich eine submukös wachsende Raumforderung. Die histologische Untersuchung ergab die Diagnose einer Plasmozytommanifestation des Larynx. Schlussfolgerung: Submuköse Plamozytommanifestationen des Larynx sind seltene Erkrankungen. Bei bekannter hämatologischer Grunderkrankung sollte bei beginnender Dysphonie und dem klinischen Befund eines Larynxödems an einen submukösen Befall des Larynx gedacht werden und durch tiefe Probeentnahmen abgeklärt werden.