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DOI: 10.1055/s-2004-823303
Sporttauchen nach Stapes-OP–eine Kontraindikation
In der Literatur gibt es keine einheitliche Meinung, ob vom Sporttauchen nach Stapes-OP abgeraten werden sollte. Zu schildern ist der Fall eines Patienten mit Otosklerose, der links stapedotomiert wurde. Peri- und postoperativer Verlauf waren komplikationslos; dem Patienten wurde geraten, ¼ Jahr von seinem Sport zu lassen. 5 Monate nach OP kam es während eines Tauchgangs zu einem Hörverlust links. Bei der Tympanoskopie wurde eine Perilymphfistel diagnostiziert und abgedeckt. Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen lagen vor und nach OP nicht vor; es blieben eine Surditas und ein Tinnitus links zurück. 9 Jahre später kam es zu einem Schwindelereignis, welches in der neurotologischen Diagnostik als akuter Labyrinthausfall links imponierte und fast komplett kompensiert werden konnte. ½ Jahr später wurde wieder Schwindel angegeben, auslösbar durch jede Art von Bewegung, v.a. durch Valsalva-Manöver. In der Vestibularisprüfung (VP) zeigte sich hierbei ein massiver Reiznystagmus nach links. Dem Patienten wurde zu einer Entfernung des Pistons geraten, der peri- und postoperative Verlauf war regelrecht. Die VP-Kontrolle zeigte eine sehr gute Kompensation nach Labyrinthausfall links bei beschwerdefreiem Patienten. Somit ist zu fordern, dass Sporttauchen nach Stapes-OP wegen des nicht abschätzbaren Risikos einer Störung von Hör- und Gleichgewichtsfunktion kontraindiziert ist. Dies sollte in die entsprechenden Leitlinien und Patienteninformationen aufgenommen werden.
Key words
Komplikationen - Stapes-OP - Tauchen