Laryngorhinootologie 2004; 83 - 6_27
DOI: 10.1055/s-2004-823271

Der Vergleich von Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und MRT beim primären Staging von Kopf-Hals-Tumoren

A Minovi 1, A Hertel 2, W Draf 1, E Hofmann 3, P Acker 2, U Bockmühl 1
  • 1Klinikum Fulda, HNO-Klinik
  • 2Klinik für diagnostische und interventionelle Nuklearmedizin
  • 3Klinik für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie

Einleitung: Im Rahmen des Stagings von Kopf-Hals-Tumoren wurden die MRT- und FDG-PET-Befunde hinsichtlich ihrer Spezifität miteinander verglichen. Alle untersuchten Kopf-Hals-Malignome waren histologisch als Plattenepithelkarzinome gesichert worden

Material und Methoden: Es wurden 26 Patienten konsekutiv prätherapeutisch untersucht. Darunter waren 18 primäre Kopf-Hals-Karzinome unterschiedlicher Lokalisation, 6 Patienten mit CUP Syndrom und 2 Fälle mit Rezidivtumorverdacht.

Ergebnisse: Die Tumoren von 12 Patienten wurden klinisch als cT1–2 und in 8 Fällen als cT3–4 klassifiziert. Davon hatten jeweils 10 Patienten klinisch einen zervikalen Lymphknotenstatus von N0 bzw. N1–2. Der Vergleich von MRT und FDG-PET ergab bei den Primärtumoren, dass durch die MRT 72% und durch die PET 77,8% richtig diagnostiziert werden konnten. Bezüglich der Lymphknoten ließen sich durch die MRT sowohl wie durch die FDG-PET 13 Metastasen richtig verifizieren (richtig positiv=4x bzw. 5x, richtig negativ=9x bzw. 8x), während in 3 bzw. 2 Fällen jeweils ein falsch negativer Status erhoben wurde. Darüber hinaus konnten durch die FDG-PET eine zuvor als CUP eingestufte Erkrankung als Tonsillenkarzinom und in jeweils einem Fall ein Zweitumor bzw. Fernmetastasen diagnostiziert werden.

Diskussion: Die FDG PET liefert vergleichbar gute Ergebnisse wie die MRT. Gegenüber der MRT hat die FDG PET jedoch den Vorzug, ein kompletteres Staging zu präsentieren, wodurch Fernmetastasen und Zweitkarzinome besser erfassbar sind.