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DOI: 10.1055/s-2004-822539
Wie beeinflusst Amiodaron die Lebensqualität und psychische Befindlichkeit von Patienten mit Herzrhythmusstörungen?
Fragestellung: Amiodaron ist ein hochwirksames Medikament zur Therapie lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen, das allerdings mit erheblichen Nebenwirkungen belastet ist. Ziel unserer Untersuchung ist es, Patienten zu vergleichen, die aufgrund ihrer Herzrhythmusstörung mit Amiodaron vs. mit Betablockern behandelt werden. Ziel der Untersuchung ist es, die Besonderheiten der beiden untersuchten Patientengruppen zu erarbeiten und den Einfluss von Amiodaron auf die psychische Befindlichkeit der Patienten regressionsanalytisch zu untersuchen. Des Weiteren soll untersucht werden, wodurch die körperlichen Beschwerden der Patienten beeinflusst werden. Als Prädiktoren werden medizinische Variablen, die Medikamenteneinnahme und psychische Variablen eingeschlossen.
Methoden: Im Rahmen einer Querschnittstudie wurden 300 ambulante Patienten mittels Fragebögen untersucht (200 Amiodaron-Patienten; 100 Betablocker-Patienten). Gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mit der SF-12 untersucht. Zur Erfassung von Allgemeinbeschwerden wurde die Beschwerdeliste von v. Zerssen, zur Messung von Angst und Depressivität die HADS-D eingesetzt. Als medizinische Variablen werden die Grunderkrankung und die Ejektionsfraktion erhoben.
Ergebnisse und Diskussion: Die Datenerhebung ist abgeschlossen, zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen jedoch noch keine Ergebnisse vor. Es ist zu erwarten, dass Patienten mit Amiodaron häufiger über Symptome der Ängstlichkeit und Depressivität sowie eine verringerte Lebensqualität berichten. Zu prüfen ist, ob dies alleine auf eine ausgeprägtere kardiale Grunderkrankung zurückzuführen ist. Darüber hinaus ist zu vermuten, dass Patienten mit Amiodaron verstärkt körperliche Beschwerden benennen, wobei nach Nebenwirkungen des Amiodaron und anderen körperlichen Beschwerden differenziert wird. Zu diskutieren ist, ob die möglicherweise auftretenden Unterschiede auf die Medikamente zurückzuführen sind oder ob diese durch patientenspezifische Merkmale erklärt werden. Dabei soll die Untersuchung das Verständnis für psychische Veränderungen bei Medikamenteneinnahme verbessern.
Schlüsselwörter
Psychokardiologie; Medikamentenwirkung