Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221 - V76
DOI: 10.1055/s-2004-820144

Postoperative Applikation einer Kontaktlinse nach LASIK: Ergebnisse einer prospektiven bizentrischen Studie

W Sekundo 1, HB Dick 2
  • 1Marburg
  • 2Mainz

Ziel: Zu überprüfen, ob eine postoperative Applikation einer Verbandslinse (KL) subjektive und/oder objektive Verbesserung der LASIK-Operationsergebnisse bringt.

Patienten und Methoden: Im Rahmen von beidseitigen konsekutiven (MR) oder simultanen (MZ) LASIK-OPs erhielt ein Auge am Ende der OP eine im Antibiotikum/Steroid getränkte Tages-KL aus Omafilcon (MR) bzw. Etafilcon A (MZ). Das Partnerauge erhielt den gleichen Wirkstoff ohne KL. Die KL wurde am 1. postop Tag entfernt. Präferenz, Präferenzgrund, sc-Visus am 1. Tag, KL-Anamnese, präop Schirmer, gelaserte Refraktion (auf 6mm-Zone umgerechnet) und Flapveränderungen wurden standardisiert erfasst.

Ergebnisse: Von 100 Patienten waren 27% pro KL, 54% kontra KL und 19% sahen keinen Unterschied (idem). Der mittlere sc-Visus am 1. Tag am KL-Auge=0,6, ohne KL=0,7. Schirmer: pro=16,3mm; kontra=12,3mm; idem=14,9mm. 50% in der Pro- und 33% in der Kontra-Gruppe hatten präoperative Probleme mit KLs. Visusirrelevante Mikrostriae 18 bzw. 16 mit bzw. ohne KL. Das gelaserte sphärische Äquivalent dieser 34 Augen lag mit 8,8 dpt höher als der übrigen Augen mit 5,8 dpt.

Schlussfolgerung: Knapp ⅓ der Patienten profitiert subjektiv von einer KL, wobei bessere präoperative KL-Verträglichkeit und Schirmer-Werte kennzeichnend sind. Eine Entstehung von Mikrostriae kann durch die KL nicht verhindert werden, vielmehr besteht eine Korrelation mit der Abtragstiefe.