Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221 - KV52
DOI: 10.1055/s-2004-820120

Chirurgische Nachstarabsaugung kombiniert mit kontrollierter Kapselexzision

P Korte 1, H Häberle 1, C Wirbelauer 1, DT Pham 1
  • 1Berlin

Hintergrund: Bei hochmyopen Augen mit einem rezidivierenden Nachstar erhöht eine Nd:YAG-Kapsulotomie das Ablatiorisiko. Die mikrochirurgische Kapselexzision in Kombination mit Nachstarabsaugung stellt eine schonende, kausale Therapie dar.

Methode: Bei Nachstarrezidiv wurde die chirurgische Nachstarabsaugung mit bimanuellen Handstücken und Kapselexzision im Sinne einer hinteren Rhexis in Tropf- und intrakammeraler Anästhesie durchgeführt. Neben dem postoperativen Visusverlauf wurden der Intraokulardruck und Komplikationen überprüft.

Ergebnisse: 19 von 96 Nachstarabsaugungen wurden von 09/01 bis 09/03 mit Kapselexzision kombiniert. Die Kataraktoperation lag 67,8±58 Monate zurück. Im Mittel bestand das 3,33±2,6 Nachstarrezidiv. Die durchschnittliche Bulbuslänge lag bei 29,2±3,5mm. Der bestkorrigierte Visus stieg von anfänglich 0,27±0,15 auf 0,39±0,22 postoperativ. Der IOD lag prä- und postoperativ im Normbereich. Einmal war eine vordere Vitrektomie notwendig. Im Nachbeobachtungszeitraum kam es zu keinen Komplikationen, insbesondere keine Netzhautablösung. Alle Hinterkammerlinsen waren zentriert.

Schlussfolgerung: Bei hinterer Kapselfibrose oder mehrfachen Nachstarrezidiven stellt die posteriore chirurgische Kapselexzision eine Alternative zur Nd:YAG-Kapsulotomie bei hochmyopen Patienten dar.