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DOI: 10.1055/s-2004-819856
Der Dresdner Körperbild-Fragebogen: Entwicklung und Validierung eines Verfahrens zur Messung des Körperbildes
Fragestellung: Zum Konstrukt „Körperbild“ gibt es bisher kaum differenzierte Modelle oder Theorien. Andererseits gibt es eine Reihe von induktiv konstruierten Fragebögen, die in der Grundlagen- und der klinischen Diagnostik häufig eingesetzt werden: den Fragebogen zum Körperbild (Clement & Löwe, 1996), den Fragebogen zur Bewertung des eigenen Körpers (Strauß & Richter-Appelt, 1996) und die Frankfurter Körperkonzept-Skalen (Deusinger, 1998). Ziel der Studie war es, gemeinsame Dimensionen der vorhandenen Körperbildfragebögen zu identifizieren und auf dieser Grundlage einen neuen mehrdimensionalen und ökonomischen Fragebogen zur Erfassung des Körperbildes zu konstruieren.
Methodik: Durch Faktoranalysen der Items der drei Fragebögen wurden gemeinsame Dimensionen identifiziert und anschließend Item- und Skalenkennwerte berechnet. Die Stichprobe bestand aus 265 Erwachsenen (30% Männer, Alter M=32,3 SD=11,3). Die diskriminante Validität der Skalen wurde durch den Vergleich von Erwachsenen, Körperpsychotherapeuten (N=46, 16 Männer; Alter M=40,8, SD=5,5) und Psychosomatikpatienten (N=73, 21 Männer; Alter M=33,2, SD=11,8) auf der Basis von einfaktoriellen Varianzanalysen geprüft.
Ergebnisse: Faktoranalytisch wurden sieben Körperbilddimensionen identifiziert: Attraktivität, Vitalität, Sexualität, Körperkontakt, Körperhaltung, Erotik sowie Aussehen und Wohlbefinden. Die psychometrischen Kennwerte der Items und Skalen sind gut bis sehr gut (Cronbachs Alpha .71 bis .93). Die Skalenwerte von Erwachsenen und Patienten unterscheiden sich auf allen Skalen hoch signifikant (ps<0,00) und auch die Werte von Körpertherapeuten und Erwachsenen unterscheiden sich in den Dimensionen Vitalität, Sexualität, Körperkontakt, Körperhaltung signifikant (ps<0,05), was für die diskriminante Validität des Fragebogens spricht.
Diskussion: Die gemeinsame Analyse der bisher häufig eingesetzten Körperbildfragebögen führte zu einem neuen Fragebogen, der sieben Dimensionen des Körperbildes erfasst und mit 35 Items trotzdem ökonomisch, reliabel und valide ist.