Psychother Psychosom Med Psychol 2004; 54 - V3577
DOI: 10.1055/s-2004-819790

Unterschiede in der Herzangst von Patienten mit Herzschrittmachern und Patienten mit einem AICD

C Ende 1, F Einsle 1, S Priem 2, R Strasser 2, V Köllner 3
  • 1Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, Uniklinik Dresden
  • 2Medizinische Klinik und Poliklinik II; Medizinische Fakultät; TU Dresden
  • 3Fachklinik für Psychotherapeutische Medizin in den Bliestal-Kliniken

Fragestellung: Herzangst lässt sich als eine erhöhte Selbstaufmerksamkeit und Furcht gegenüber der Funktion des Herzens und einem verstärkten Vermeidungsverhalten beschreiben und von allgemeiner Ängstlichkeit abgrenzen. Bisher gibt es nur wenig empirische Daten zur Prävalenz herzbezogener Ängste im kardiologischen Bereich. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist ein Vergleich der Ausprägung von Herzangst bei Patienten nach Schrittmacherimplantation vs. Patienten nach AICD-Implantation. Dabei sollen auch mögliche Risikopatienten identifiziert werden, da eine erhöhte Herzangst möglicherweise mit einer verstärkten Nutzung medizinischer Ressourcen einhergeht.

Methoden: In der vorliegenden Querschnittsstudie wurden 255 Patienten nach Schrittmacherimplantation und 160 Patienten nach einer AICD-Implantation untersucht. Die Patienten wurden im Rahmen der regulären kardiologischen Betreuung mittels Fragebögen und strukturiertem Interview (SKID I) befragt. Die Ausprägung der Herzangst wurde mittels der deutschen Übersetzung des Cardiac Anxiety Questionnaire (Eifert et al.; 2000; Übersetzung von Hoyer und Eifert, 2001) erfasst. Die körperliche und psychische Lebensqualität (SF 12) und das Auftreten von Angst und Depressivität (HADS–D) wurden ebenfalls erhoben. Des Weiteren wurde die Grunderkrankung, die Ejektionsfraktion und die Dauer seit der Implantation erfasst.

Ergebnisse und Diskussion: Die Datenerhebung ist abgeschlossen, zum jetzigen Zeitpunkt liegen noch keine Ergebnisse vor. Es ist zu erwarten, dass Patienten mit Herzschrittmachern durchschnittlich eine geringere Ausprägung an Herzangst aufweisen als Patienten mit einem AICD. Darüber hinaus wird sich möglicherweise eine Gruppe von Patienten mit Herzschrittmachern eruieren lassen, bei denen gleichzeitig mit erhöhter Herzangst eine deutlichere Beeinträchtigung der Lebensqualität auftritt. Dabei ist zu untersuchen, ob diese Patienten gleichzeitig eine erhöhte allgemeine Ängstlichkeit und Depressivität angeben. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen einen Beitrag zum Verständnis der Herzangst bei kardiologischen Patienten, speziell bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen liefern.