Pneumologie 2004; 58 - P237
DOI: 10.1055/s-2004-819747

Sputum-Screening auf Lungenkrebs unter Asbestose-erkrankten Arbeitnehmern mittels semiautomatisierter Sputum-Zytometrie (ASC) und konventioneller Zytologie (CY)

W Marek 1, N Kotschy-Lang 2, G Richartz 3, T Topalidis 4, Z Atay 4, JA Nakhosteen 1
  • 1Forschungsinstitut für Frühdiagnose und Therapie des Bronchialkarzinoms, Bochum
  • 2Berufsgenossenschaftliche Klinik für Berufskrankehiten Falkenstein, Falkenstein
  • 3Institut für Pathologie, Bochum
  • 4Institut für Zytologie,Hannover

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden Sputa mittels ASC und CY zur Früherkennung des Lungenkrebses an Asbestose-erkrankten Arbeitnehmern untersucht.

An 630 Patienten wurde Sputum nach Kochsalzinduktion oder als 3-Tage-Sputum in Saccomanno-Lösung gesammelt. 2 Objektträger wurden für die ASC nach sauerer Hydrolyse mittels Thionin und 2 für die CY nach Papanicolaou gefärbt. Suspekte Proben mit einem MG >0,1 wurden CY überprüft. Im Falle einer schwergradigen Dysplasie oder höhergradigen Veränderungen wurde eine eingehende Tumordiagnostik empfohlen.

60 von 630 Proben (9,4%) waren ASC-suspekt, MG 0.16 1±0.09. Davon wurden 4 durch CY als tumorverdächtig klassifiziert, 16 als CIS oder schwere Dysplasie,12 enthielten mittelgradige oder leichte dysplastische Veränderungen, 27 waren normal oder inflammatorisch und 1 inadäquat.

563 Proben wurden von der ASC als benigne klassifiziert (MG 0.06±0.03), 7 als inadäquat. In einer Untergruppe von 113 Proben wurden 2 als schwere Dysplasie durch die CY eingestuft, 11 als leichte oder mittelgradige Dysplasie, 97 normal oder inflammatorisch, lediglich 3 als inadäquat.

Bisher konnten 5 Patienten mit Lungenkrebs identifiziert werden (Prävalenz 0.79%), 4 Plattenepithelkarzinome und 1 Mesotheliom, alle waren positiv in der ASC und wurden von der CY als „high grade lesions“ bestätigt.

Die Aussagekraft der ASC sollte im Rahmen einer prospektiven Studie zur Lungenkrebsfrüherkennung an Arbeitnehmern mit Asbestose überprüft werden.