Pneumologie 2004; 58 - P131
DOI: 10.1055/s-2004-819719

Diagnostik schlafbezogener Atmungsstörungen in der Kardiologie

V Töpfer 1, B Lamp 1, D Horstkotte 1
  • 1Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhruniversität Bochum, Bad Oeynhausen

Einleitung: Schlafbezogene Atmungsstörungen stellen einen wesentlichen Risikofaktor für die Entstehung und Verschlimmerung kardiovaskulärer Erkrankungen dar. Besonders bei Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz kommt dem Auftreten einer Cheyne-Stokes-Atmung besondere Bedeutung zu. Einheitliche Ergebnisse zur Prävalenz schlafbezogener Atmungsstörungen bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz liegen bislang noch nicht vor.

Methodik: In einem Zeitraum von 8 Wochen wurden 189 Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz (NYHA > II; Alter 64,8±9,8 Jahre) unabhängig von der klinischen Beschwerdesymptomatik mittels kardiorespiratorischer Polygraphie (Embletta) untersucht.

Ergebnisse: Als Ätiologie der Herzinsuffizienz fand sich bei 117 Patienten eine KHK, bei 67 Patienten eine DCM und bei 5 Patienten Vitien. 49 Patienten (26%) wiesen eine behandlungsbedürftige obstruktive und 6 Patienten (3%) eine gemischtförmige Schlafapnoe auf. Bei 30 Untersuchten (16%) konnte eine Cheyne-Stokes-Atmung nachgewiesen werden. In 25% der Fälle (47 Patienten) war eine leichte Atmungsstörung nachweisbar. Nur 30% aller Untersuchten (57 Patienten) zeigten einen unauffälligen schlafmedizinischen Befund.

Schlussfolgerung: Aufgrund des hohen Anteils schlafbezogener Atmungsstörungen bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz sollte eine schlafmedizinische Untersuchung fester Bestandteil der kardiologischen Diagnostik sein.