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DOI: 10.1055/s-2004-819718
Fehlende prognostische Relevanz des muskulären Atemantriebs bei schwerer chronischer Herzinsuffizienz
Kürzlich wurde gezeigt, dass neben der maximalen Sauerstoffaufnahme, der membranösen Komponente der Diffusion auch der inspiratorische Mundverschluss-druck (PI) bei Patienten mit Herzinsuffizienz (CHF) eine prognostische Bedeutung ausweist (Circulation 2001; 103: 2153–2158). Um die Daten zu evaluieren haben wir bei 267 Patienten mit CHF (32 weiblich [12%] 52 + 10,1 Jahre) PImax, PEmax und PI 0,1 aus-gewertet. Die PImax waren bei 78% (PEmax bei 71%)der Patienten pathologisch. Der PI 0,1-Wert war bei allen Patienten normal. Der Quotient P0,1/P0,1max war jedoch bei der überwiegenden Zahl der Patienten deutlich erhöht (500±300 Prozent der Norm).
Mit zunehmendem Grad der funktionellen Ein-schränkung zeigten sich erniedrigte Werte für PImax und PEmax sowie eine erhöhte Kapazitätsauslastung der Atempumpe (NYHA I/II vs. III/IV; p<0,01). Die von anderen Autoren beschriebenen Korrelationen zwischen PI max zur VO2 max (r=0,15, p>0,05) ließen sich anhand unserer Patienten nicht nachvollziehen, jedoch fanden wir zwischen PE max und VO2 max sowie PE max und der Atemeffizienz (VE/VCO2 slope) schwache Korrelationen (r=0,27, p<0,001/ r=-0,23, p<0.001).
Bei den Patienten mit CHF und pulmonaler Hypertonie fand sich ein gesteigerter Atemantrieb (mit vs. ohne PHT, p=0,015).
Im Gegensatz zu der o.g. Analyse konnten Befunde des muskulären Atemantriebes nicht als unabhängige Prognosefaktoren bei CHF identifiziert werden.Der gesteigerte P0,1-Wert bei Patienten mit PHT bedarf einer Validierung durch weitere Analyse und könnte ggf. diagnostischen Wert gewinnen.