Monoklonale Antikörper gegen das Ber-EP4-Antigen werden eingesetzt, um die Sensitivität der Pleuraergußzytologie zu erhöhen und um im Falle eines malignen Ergusses Karzinome von Mesotheliomen zu unterscheiden.
Wir untersuchten bei allen Patienten unserer Klinik, die von Januar 2002 bis Juli 2003 wegen eines Pleuraergusses punktiert wurden (n=254), ein Zytozentrifugenpräparat auf das Vorhandensein des EP4-Antigens. Zusätzlich wurde CEA im Punktat bestimmt (n=201) sowie eine konventionelle zytologische Untersuchung (MGG-Färbung, n=254) und eine geschlossene Pleurabiopsie (n=234) durchgeführt.
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CEA
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EP4
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Zytologie
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Biopsie
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Sensitivität
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53%
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53%
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63%
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55%
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Spezifität
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98%
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97%
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100%
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100%
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Verglichen mit der konventionellen zytologischen Untersuchung konnte durch die EP4-Bestimmung kein weiterer Fall eines malignen Ergusses entdeckt werden. Die Kombination aus CEA-Wert, konventioneller zytologischer Untersuchung und geschlossener Pleurabiopsie zeigte dagegen eine Sensitivität von 83% bei einer Spezifität von 98%.
Die Sensitivität der EP4-Bestimmung enttäuschte. Auch konnte die EP4-Bestimmung nicht zuverlässig zwischen Mesotheliom und Karzinom diskriminieren. Bei 10 von 26 Patienten (38%), bei denen ein Mesotheliom vorlag, fiel die EP4-Bestimmung positiv aus. Dagegen konnte bei keinem Patienten mit Mesotheliom ein CEA-Wert von über 6,0 µg/l gefunden werden.
Eine routinemäßige Bestimmung des Ber-EP4-Antigens in der Pleuraergußzytologie erscheint daher nicht sinnvoll.