Pneumologie 2004; 58 - P224
DOI: 10.1055/s-2004-819671

Chylothorax in der Schwangerschaft nach In-vitro-Fertilisation

B Wollschläger 1, P Kaltwaßer 2, S Hofmann 3, B Osten 1
  • 1Klinik für Innere Medizin II
  • 2Klinik für Gynäkologie
  • 3Klinik für Thoraxchirurgie, Martin- Luther Universität Halle-Wittenberg

Einleitung: Ein Chylothorax ist eine seltene Störung, die häufig als Folge einer Kompression im Bereich des Mediastinums, einer Verletzung des Dct. thoracicus oder anderer, seltenerer Ursachen manifest wird. In der Schwangerschaft stellt das Auftreten eines Chylothorax eine Rarität dar und bedarf im Hinblick auf das weitere Management einer sorgfältigen differentialdiagnostischen Abklärung.

Kasuistik: Bei einer 30-jährigen Patientin wurde in der 12.Schwangerschaftswoche ein chylöser Pleuraerguss diagnostiziert. Im Thorax-MRT fanden sich weder eine mediastinale Raumforderung noch Veränderungen im Sinne einer Lymphangioleiomyomatose.

Bei unserer Pat. muss ein Zusammenhang mit der in-vitro-Fertilisation angenommen werden, bei der als Folge der Gonadotropinbehandlung ein ovarielles Überstimulationssyndrom (OHSS) auftrat. Das OHSS wurde bei der Pat. durch eine Thrombose im Bereich des linken Venenwinkels kompliziert, wodurch eine Abflussbehinderung des Dct. thoracicus resultierte.

Neben der Fortführung der bereits eingeleiteten Antikoagulation wurde die Pat. mit einer Thoraxdrainage und einer MCT-Kost versorgt, worunter der Chylothorax sistierte und die Schwangerschaft ohne weitere Komplikationen beendet wurde.