Pneumologie 2004; 58 - V59
DOI: 10.1055/s-2004-819657

Ergebnisse von 181 sonographisch geführten Lungenbiopsien

S Beckh 1, RD Leistner 1, JH Ficker 1
  • 1Klinikum Nürnberg, Med. Klinik 3, Schwerpunkt Pneumologie, Nürnberg

Einleitung: Pulmonale Herdbildungen, die die viszerale Pleura erreichen, sind sonographisch darstellbar. Für die Therapie ist die ätiologische Zuordnung, insbesondere die Differenzierung zwischen maligne und benigne entscheidend.

Methodik: Im Zeitraum von 1993 bis 2003 wurde bei 181 Patienten mit peripheren pulmonalen Herden die Indikation für eine diagnostische Punktion gestellt. Mit einem 3,5MHz Sektor- bzw. Konvexschallkopf wurden Lage, Struktur, Ausdehnung und Vaskularisation der Läsionen untersucht. Unter sonographischer Sichtkontrolle wurde der sicherste Zugangsweg gewählt und perkutan in Lokalanästhesie Material für Zytologie mit einer Kanüle (0,95mm) und/oder Histologie mit einer Stanzbiopsienadel (1,2mm) entnommen.

Ergebnisse: Ein eindeutiges Ergebnis war in 163 Fällen (90%) zu erhalten, davon 141 (87%) maligne und 22 (13%) benigne Befunde. Die Malignome verteilten sich auf Bronchialkarzinome (101), Metastasen (15) und andere Tumore (25). Bei den benignen Befunden fanden sich Entzündungen (7), Fibrose (5), Abszess (3), Alveolitis (2), benigner mesenchymaler Tumor (2), Zyste (1), Hämatom (1) und Infarktpneumonie (1). Komplikationen waren selten: 2 Pneumothoraces (1%), davon 1 drainagebedürftig, sowie 5 mal leichte Hämoptysen (3%).

Schlussfolgerung: Periphere pulmonale Herde können mit großer Treffsicherheit und geringem Risiko unter sonographischer Sicht punktiert werden. Die Punktionen sind bettseitig durchführbar und bedingen keine Strahlenbelastung.