Pneumologie 2004; 58 - V249
DOI: 10.1055/s-2004-819641

Exhaliertes NO in der Diagnostik der Transplantatabstoßung bei lungentransplantierten Patienten

O Kornmann 1, A Biedermann 1, S Korn 1, A Friederichs 1, R Buhl 1
  • 1Universitätsklinik Mainz, III. Med. Klink, Schwerpunkt Pneumologie

Einleitung: Die chronische Transplantatabstossung stellt einen wichtigen prognostischen Faktor für Patienten nach Lungentransplantation (LTx) dar. Die Messung von exhaliertem NO (eNO) ist ein nicht invasiver Parameter entzündlicher Prozesse der Atemwege.

Fragestellung: Stellenwert von eNO in der Diagnostik der Transplantatabstoßung? Einfluss der immunsuppressiven Medikation (Tacrolimus vs. Cyclosporin A)?

Methodik: 22 lungentransplantierte Patienten (10 männlich, Alter 49±11,6 Jahre, 38,1±25 (±SD) Monate nach LTx) wurden prospektiv untersucht. Die Diagnose einer Transplantatabstoßung wurde nach gültigen Leitlinien gestellt. Die nach ATS-Protokoll durchgeführte eNO-Messung wurde mit der Diagnose einer Abstoßung und immunsuppressiver Therapie korreliert.

Ergebnisse: Patienten ohne chronische Abstoßung (n=14) hatten höhere eNO-Werte als solche mit chronischer Abstoßung (median 19,64 (Interquartilsspanne 14,77–29,84) vs. 12,08 ppb (11,39–14,29), p<0,001). Es findet sich kein signifikanter Unterschied zwischen medianem eNO und immunsuppressivem Regime (Tacrolimus 18,35 vs. Cyclosporin A 14,78 (median) ppb).

Schlussfolgerung: Es besteht ein signifikanter, jedoch klinisch nicht relevanter Unterschied im eNO bei Patienten mit und ohne chronischer Transplantatabstoßung. Die immunsuppressive Therapie hatte keinen Einfluss auf das gemessene eNO. Der klinische Stellenwert des eNO bei lungentransplantierten Patienten muss weiter kritisch diskutiert werden.