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DOI: 10.1055/s-2004-819640
Der individuelle FEV1-BEST-Wert als prognostischer Faktor bei Patienten nach Lungentransplantation
Einleitung: Die Spirometrie ist neben invasiven Verfahren das wichtigste Instrument zur frühzeitigen Diagnostik einer chronischen Transplantatabstossung bei Patienten nach Lungentransplantation (LTX). Als Bezugswert des intraindividuellen Verlaufs hat sich der jeweilige FEV1-BEST-Wert (Durchschnitt der 2 besten aufeinanderfolgenden FEV1-Werte frühestens 3 Monate post-operativ) bewährt.
Fragestellung: Stellt dieser FEV1-BEST-Wert einen prognostischen Faktor für die Entwicklung einer chronischen Abstossungsreaktion dar?
Methodik: Bei 22 lungentransplantierten Patienten (10 männlich, 49±11,6 Jahre, 38,1±25 (±SD) Monate nach LTx) wurden retrospektiv die Lungenfunktionsbefunde analysiert. Die Diagnose einer Transplantatabstossung wurde nach internationalen gültigen Leitlinien gestellt und in Bezug zum jeweiligen FEV1-BEST-Wert gesetzt.
Ergebnisse: Patienten ohne Abstoßung (n=14) zeigten im Vergleich zu Patienten mit chronischer Abstoßung signifikant höhere FEV1-BEST-Werte (median 94,49 vs. 59,11% Soll, p=0,008). Es fand sich keine Korrelation zwischen dem FEV1-BEST-Wert und der Zeit bis zur Abstoßung (median 30,0 Monate) bei Patienten mit Abstoßung. Patienten mit einem FEV1-BEST-Wert <60% Soll entwickeln signifikant häufiger eine chronische Abstoßung als Patienten mit einem FEV1-BEST-Wert >80% Soll (p=0,007).
Schlussfolgerung: Der FEV1-BEST-Wert ist ein prognostischer Faktor für die Entwicklung einer chronischen Transplantatabstoßung.