Pneumologie 2004; 58 - P42
DOI: 10.1055/s-2004-819590

Sweet-Syndrom unter G-CSF-Gabe als seltene Ursache einer Lungenarterienembolie

S Lodziewski 1, C Lotze 1, C Greve 1, R Ewert 1
  • 1Universitätsklinik Greifswald, Innere Medizin, Greifswald

Es wird über eine 42-jährige Frau berichtet, bei der 11/02 ein hochmalignes anaplastisches T-NHL im Stadium IV diagnostiziert wurde. Ein während des Staging durchgeführtes thorakales CT zeigte keinen Anhalt für eine Lungenarterienembolie.

Anfang 11/02 wurde mit einer zytostatischen Chemo-therapie nach dem CHOP-Protokoll (Wiederholung alle 21 Tage) begonnen. Aufgrund der unter Therapie auftretenden Neutropenie erhielt die Patientin nach dem 6. Zyklus (1/03) G-CSF in üblicher Dosierung (48 IE s.c). Fünf Tage nach Beginn dieses Behandlung erfolgte die Vorstellung wegen starker Schmerzen in den Fingerspitzen und den Fußsohlen. Unter dem Verdacht auf ein Sweet-Syndrom wurde eine Therapie mit Cortison begonnen. Ein im Rahmen des Restaging 2/03 durchgeführtes CT-Thorax zeigte bei partieller Remission des T-NHL eine Lungenarterien-embolie rechtsseitig. Die Gerinnungsdiagnostik und das Antikörperscreening zeigten unauffällige Befunde. Als Ursache muss eine beschriebene vaskulitische Komponente des Sweet-Syndrom vermutet werden. Es wurde eine Therapie mit einem niedrig-molekularem Heparin eingeleitet.

Ein Kontroll-CT 3/2003 nach dem 8. Zyklus zeigte eine komplette Remission des T-NHL und keinen Nachweis einer Lungenarterienembolie.

Es handelt sich entsprechend der Literatursuche und nach Rücksprache Arzneimittelherstellers um den ersten beschrieben Fall einer Lungenarterienembolie unter G-CSF Gabe.