Pneumologie 2004; 58 - P98
DOI: 10.1055/s-2004-819573

Oxidiertes Glutathion und Nitrosothiole sind im induzierten Sputum von Patienten mit COPD erhöht

KM Beeh 1, J Beier 1, C Lerch 1, R Buhl 1
  • 1Universitätsklinik, III. Med. Klinik, Pneumologie, Mainz

Einleitung: Oxidativer Stress ist an der Pathogenese der COPD beteiligt. Glutathion stellt einen antioxidativen Schutzmechanismus der Lunge dar. Darüberhinaus kann Glutathion auch reaktive Stickstoffmetaboliten deaktivieren.

Fragestellung: Sind die Konzentrationen von Glutathion und Nitrosothiolen im induzierten Sputum von COPD-Patienten erhöht?

Methodik: Bei 25 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer COPD (FEV1 61±12% des Solls) und 25 gesunden Nichtrauchern wurden Gesamt- und oxidiertes (GSSG) Glutathion und Nitrosothiole im Sputumüberstand gemessen. Darüberhinaus wurde das exhalierte Stickstoffmonoxid (NO) bestimmt.

Ergebnisse: Sputumneutrophile (geometrisches Mittel mit 95% Konfidenzintervall: 65% (57,5–71) vs. 21% (13,2–31,6), p<0,001), Gesamt-Glutathion (7,1 (2,95–17) l'M vs. 5,1 (3,2–8,1) l'M, p=0,024), GSSG (4,1 (1,7–10) l'M vs. 0,84 (0,35–1,99) l'M, p=0,002) und Nitrosothiole (60,4 (40–95,5) l'M vs. 38 (31,6–43,6) l'M, p=0,04) waren bei COPD-Patienten gegenüber Gesunden erhöht. Sputum GSSG korrelierte mit Sputumneutrophilen (rho=0,47; p=0,016) und Nitrosothiolen (rho=0,49; p=0,024) bei COPD-Patienten. Es fand sich keine Korrelation zwischen NO und Sputum-Nitrosothiolen (rho=0,38; p=0,1).

Schlussfolgerung: Sputumkonzentrationen von oxidiertem Glutathion und Nitrosothiolen sind bei COPD gegenüber Gesunden erhöht und mit dem Ausmaß der Atemwegsneutrophilie korreliert. Diese Daten untermauern die Bedeutung von Glutathion in der antioxidativen und –nitrosativen Abwehr.