Pneumologie 2004; 58 - V81
DOI: 10.1055/s-2004-819531

Bronchozentrische Granulomatose – Seltene Ursache pulmonaler Rundherde

M Westhoff 1, O Kestermann 1, P Litterst 1, HN Macha 1
  • 1Lungenklinik Hemer, Pneumologie, Hemer

Einleitung: Die bronchozentrische Granulomatose ist eine seltene Erkrankung der Bronchien.

Fallbeschreibungen: Bei einer 78-jährigen Frau mit intrinsic Asthma erfolgte zur Klärung mehrerer Rundherde eine offene Lungenbiopsie. Histologisch handelte es sich um eine bronchozentrische Granulomatose mit Aspergillennachweis im Bronchiallumen sowie eine chronisch interstitielle Pneumonie mit herdförmiger Ausbildung von Tumorlets. Die Rundherde bildeten sich unter einer Steroidtherapie zurück.

Ein 83-jähriger Mann wurde wegen einer Raumforderung linksseitig oberlappenreseziert.

Die Histologie entsprach einer bronchozentrischen Granulomatose. Eine Aspergillenbesiedlung oder ein Asthma lagen nicht vor.

Diskussion: Die Kasuistiken entsprechen den beiden klinischen Erscheinungsformen der bronchozentrischen Granulomatose, die sich durch das Vorhandensein eines Asthma und den Nachweis von Aspergillen unterscheiden. Eine definitive Diagnose gelang nach allgemeiner Erfahrung nur durch eine offene Lungenbiopsie. Der Nachweis von Tumorlets ist im Zusammenhang mit der chronischen Entzündung und unabhängig von der bronchozentrischen Granulomatose zu sehen.

Schlussfolgerung: In die Differentialdiagnostik pulmonaler Rundherde ist als seltene Ursache die bronchozentrische Granulomatose einzubeziehen. Eine Diagnosesicherung ist nur über eine offene Lungenbiopsie möglich. Die Prognose ist unter Therapie gut.