Pneumologie 2004; 58 - V256
DOI: 10.1055/s-2004-819487

T-Zell-Rezeptor-Repertoire interstitieller T-Zellen der Lunge im Vergleich zum peripheren Blut

S Korn 1, YC Walz 1, K Becker 1, R Wiewrodt 1, R Buhl 1
  • 1Universitätsklinik Mainz, III. Med. Klinik, Schwerpunkt Pneumologie, Mainz

Einleitung: Das Immunsystem der Lunge weist gegenüber der systemischen Immunität eine Reihe von Besonderheiten auf. Gegenstand der Untersuchung ist die Charakterisierung der T-Zell-Rezeptoren interstitieller T-Zellen der Lunge im Vergleich zum peripheren Blut.

Methodik: Interstitielle T-Lymphozyten wurden aus OP-Überschußmaterial isoliert (16 Pat. mit Bronchialkarzinom, 11 m., 63±9 (±SD) J.), CD4+ und CD8+-Zellen mit magnetischen beads getrennt und ein Spektratyping durchgeführt.

Ergebnisse: Oligoklonale Banden fanden sich bei fast allen Patienten in der Lunge (CD4+ 13/16 Pat. 81%; CD8+ 100%), nicht jedoch im peripheren Blut (CD4+ 31%,CD8+ 88%). In der Summe konnten 59 oligoklonale Banden im Blut (13 CD4+; 46 CD8+) vs. 168 in der Lunge (37 CD4+; 131 CD8+) identifiziert werden, das Verhältnis der Anzahl oligoklonaler Banden im Blut vs. Lunge betrug für CD4 (Blut):CD4 (Lunge) und CD8 (Blut):CD8 (Lunge) jeweils 1:2,85. Im intraindividuellen Vergleich zeigte sich ein signifikanter Unterschied der Oligoklonalität zwischen Lunge und Blut sowohl bei den CD4+-T-Zellen (Median der Differenz Lunge-Blut 2, Interquartilsspanne 0–3, p=0.039), als auch in noch ausgeprägterer Form bei den CD8+-T-Lymphozyten (Median 5; 1–10; p=0.002).

Schlussfolgerung: Die T-Zell-Rezeptoren der Lunge weisen eine höhere Oligoklonalität als die im peripheren Blut auf. Diese ist bei CD8+-T-Zellen am stärksten ausgeprägt. Oligoklonalität ist ein Kennzeichen der Differenzierung interstitieller T-Zellen.