Aktuelle Urol 2004; 35(1): 4
DOI: 10.1055/s-2004-819033
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Welche Laborwerte sind wichtig?

Erektile Dysfunktion
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Publication Date:
15 July 2004 (online)

 

(Ursachen erektiler Dysfunktionen können psychischer und/oder organischer Natur sein. Zu den psychischen Ursachen zählen Depression, Angststörungen und fehlendes Selbstwertgefühl. Nun wurde die Prävalenz pathologischer Laborwerte bei Männern mit erektiler Dysfunktion untersucht J Urol 2003; 169: 2262-2264).

J. Bodie und Kollegen aus Minneapolis, USA, haben retrospektive Krankenblätter von 3547 Männer ausgewertet, die zwischen 1987 und 2002 wegen erektiler Dysfunktion behandelt wurden. Die Laborwerte Testosteron, Prolaktin, Luteinisierungshormon, Thyroidea-stimulieren- des Hormon (TSH), HbA1c, Prostata-spezifisches Antigen (PSA), Hämoglobin, Cholesterin und Kreatinin wurden ermittelt.

Abb. 1

Testosteron-Spiegel waren bei 18,7 % der Patienten erniedrigt; 4,6 % hatten verminderte Prolaktin-Werte; 14,6 % pathologische Luteinisierungshormon-Spiegel; 4,0 % ein erhöhtes TSH, 8,3 % ein vermehrtes PSA, 26,5 % eine Anämie und 11,9 % eine Niereninsuffizienz. Bei etwa der Hälfte der Patienten wurde erhöhte HbA1c- und Cholesterin-Werte bestimmt (52,9 bzw. 48,4 %).

Die Autoren fordern, evidenzbasierte Leitlinien zu entwickeln, die festlegen, welche Laborwerte bei Erstuntersuchung von Patienten mit erektiler Dysfunktion standardisiert zu bestimmen sind. Insbesondere sollten diejenigen Risikofaktoren identifiziert werden, welche sich durch Lebensstiländerung und pharmakologische Intervention beeinflussen lassen.

Dr. Winfried Keuthage



Münster

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