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DOI: 10.1055/s-2004-817947
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Zur Problematik des „algetischen Supinatorsyndroms“ oder „Wo hört der Tennisarm auf und wo fängt das Supinatorsyndrom an?“[1]
About the Problem of Radial Tunnel Syndrome or “Where Does the Tennis Elbow End and Where Does the Radial Tunnel Syndrome Begin?”Publication History
Eingang des Manuskriptes: 30. September 2003
Angenommen: 1. Februar 2004
Publication Date:
15 September 2004 (online)
Zusammenfassung
Fragestellung und Ziel: Der „Tennisarm“, die Epicondylitis lateralis humeri, ist ein häufig vorkommendes Schmerzsyndrom. Das Supinatorsyndrom gilt als seltenes Nervenkompressionssyndrom. Ziel dieser Arbeit ist, deutlich zu machen, dass die Epicondylitis lateralis humeri die häufigste Manifestation des Supinatorsyndroms ist oder, anders gesagt, dass der „Tennisarm“ nichts anderes als ein Supinatorsyndrom ist. Stets findet sich beim „Tennisarm“ ein durch eine Frohsesche Arkade komprimierter Ramus profundus n. radialis. Nach Überzeugung des Autors ist das Supinatorsyndrom das zweithäufigste Nervenkompressionssyndrom im Armbereich nach dem Karpaltunnelsyndrom.
Material und Methode: Zwischen Juni 2000 und September 2002 sind bei insgesamt 61 Patienten aufgrund eines therapieresistenten Schmerzsyndroms 54 Eingriffe am lateralen Epicondylus humeri und 46 Eingriffe direkt im Bereich des stets komprimiert vorgefundenen Ramus profundus n. radialis durchgeführt worden.
Ergebnisse: Nach den Ergebnissen dieser Studie ist entgegen der momentanen deutschsprachigen Literatur die direkte Nervendekompression im Bereich der Frohseschen Arkade oder der seltener komprimierenden Sehnenarkade des M. extensor carpi radialis brevis über einen anterioren Zugang genauso wenig komplikationsträchtig wie die propagierte „Denervation nach Wilhelm“ über einen humeroradialen Zugang. Der Patient wird genauso beschwerdefrei, manchmal sogar unmittelbar postoperativ. Die Operationsergebnisse nach der achten Woche gleichen sich. Die oftmals zitierten Komplikationen nach direkter Dekompression des Ramus profundus n. radialis konnten in keinem Fall bestätigt werden.
Schlussfolgerungen: Das neuroirritative Geschehen aufgrund der Kompression des Ramus profundus n. radialis manifestiert sich am häufigsten als Epicondylitis lateralis humeri, seltener als rein funktionelles algetisches Supinatorsyndrom, am seltensten als paretische Form des Supinatorsyndroms. Warum sich die Nervenkompression gleicher Lokalisation und gleicher Ausprägung unterschiedlich manifestiert, ist nicht bekannt.
Abstract
Tennis elbow or epicondylitis lateralis humeri is a commonly seen pain-syndrome. Radial tunnel syndrome is generally assumed to be a rare nerve compression syndrome. This study intents to demonstrate that tennis elbow is the most common manifestation of radial tunnel syndrome or in other words, tennis elbow is nothing else but radial tunnel syndrome. In patients with tennis elbow one will always find the ramus profundus n. radialis compressed by the arcade of Frohse. The author is convinced that following the carpal tunnel syndrome, the radial tunnel syndrome is the second most common nerve compression in upper extremity.
Schlüsselwörter
„Tennisarm“ - Epicondylitis lateralis humeri - Supinatorsyndrom - Nervenkompressionssyndrom - Frohsesche Arkade - Ramus profundus n. radialis
Key words
Tennis elbow - epicondylitis lateralis humeri - radial tunnel syndrome - nerve compression syndrome - arcade of Frohse - ramus profundus n. radialis
1 Nach einem Vortrag auf der 10. Herbsttagung der Deutschen Interessengemeinschaft für Ambulante Handchirurgie (DIAH) vom 8. - 10. November 2002 in Fulda
Literatur
- 1 Kalb K, Gruber P, Landsleitner B. Das Kompressionssyndrom des Nervus radialis im Bereich der Supinatorloge. Erfahrungen mit 110 Patienten. Handchir Mikrochir Plast Chir. 1999; 31 303-310
- 2 Stöhr M. Nerven-Engpass-Syndrome - Qualitätsanforderungen an die neurologische und neurophysiologische Diagnostik. Handchir Mikrochir Plast Chir. 2002; 34 269-274
- 3 Wilhelm A. Die Behandlung der therapieresistenten Epicondylitis lateralis humeri durch Denervation. Zur Pathogenese. Handchir Mikrochir Plast Chir. 1999; 31 291-302
1 Nach einem Vortrag auf der 10. Herbsttagung der Deutschen Interessengemeinschaft für Ambulante Handchirurgie (DIAH) vom 8. - 10. November 2002 in Fulda
Dr. med. Christopher Smola
Praxis für ambulante Handchirurgie
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26122 Oldenburg