Aktuelle Rheumatologie 2004; 29(4): 177
DOI: 10.1055/s-2004-813396
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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EditorialU. Lange1 , C. Uhlemann1
  • 1Kerckhoff-Klinik, Abteilung Rheumatologie, Osteologie, Physikalische Medizin, Bad Nauheim
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Publication Date:
20 August 2004 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vom 3. - 7.3.2004 fand der Osteologie-Kongress in Leipzig unter dem Tagungsmotto „Knochenheilung - heile Knochen” statt.

Osteoporose ist Angaben der WHO zufolge eine der 10 bedeutendsten Volkskrankheiten. In Deutschland sind rund 7 Millionen Menschen betroffen. Wie internationale Studien belegen, werden Osteoporosekranke in Deutschland deutlich schlechter und weniger effizient als in anderen europäischen Ländern versorgt: Derzeit bleiben ca. 75 % aller Erkrankten nach der ersten osteoporosebedingten Fraktur unbehandelt.

Neuere internationale Studien (EPOS-, MORE-, FIT-Studie) zeigen, dass Osteoporose sowohl in Deutschland als auch in Europa ein relevantes gesundheitspolitisches Problem ist. Bereits heute verursacht die Osteoporose Kosten im Bereich von 2 - 3 Milliarden € jährlich. Neben der schlechten Versorgungslage für an Osteoporose Erkrankte belegen diese Studien, dass präventive Maßnahmen weitgehend ungenutzt bleiben.

Insbesondere in einer Zeit, in der die demografische Entwicklung das Älterwerden zeigt und noch weiter prognostiziert, ist zukünftig die steigende Zahl betroffener Patienten evident. Damit ist die Notwendigkeit einer schnellen und wirkungsvollen Intervention im Sinne einer Verbesserung der Sekundärprävention und Versorgung von Patienten mit Osteoporose unumstritten, um eine Verhinderung von Frakturen und deren Folgeschäden zu erzielen. Die individuelle Krankheitslast für Betroffene ist hoch, führt oft zu irreversiblen Einbußen an Mobilität und Funktionalität sowie Lebensqualität, dauerhafter Pflegebedürftigkeit und nicht selten zu frühzeitigem Tod.

Seit einigen Jahren stehen Medikamente zur Verfügung, die je nach Evidence-based-Kriterien die Frakturraten deutlich senken können (das Frakturrisiko lässt sich mithin um durchschnittlich ca. 50 % senken). Im Rahmen der Primär- und Sekundärprävention wie auch des integrativen, multimodalen Therapiekonzepts der Osteoporose spielt die „nichtmedikamentöse Basistherapie” eine zentrale Rolle. In diesem Zusammenhang muss angemerkt werden, dass für diese nichtmedikamentösen Optionen, speziell für Methoden der physikalischen Medizin, die Evidenz vergleichbar geringer ist als für viele Arzneimittel. Kontrollierte oder plazebokontrollierte Studien zur physikalischen Medizin sind ungleich schwieriger durchführbar. Die therapeutische Wirksamkeit physikalisch-therapeutischer Intervention ist teilweise schon seit Jahrhunderten empirisch belegt. Eine Falsifikation dieser Methoden wurde bisher nicht erbracht.

Jeder, der eine Osteoporoseprävention betreiben möchte, Risikofaktoren hat oder an einer manifesten Osteoporose leidet, hat ein Anrecht auf eine sorgfältige und ganzheitlich ausgerichtete Information bzw. Instruktion und Betreuung.

Aufgrund der unverändert bestehenden Diskrepanz zwischen theoretischen Erkenntnissen und praktischen Tatsächlichkeiten zur Prävention und Therapie der Osteoporose fand im Rahmen des Osteologie-Kongresses ein Hauptthema zur „nichtmedikamentösen Basistherapie der Osteoporose” statt. Die einzelnen Themenblöcke sind nachfolgend detailliert aufgeführt und sollen als Fortbildungsgrundlage dienen sowie deren Notwendigkeit im individuellen Präventions-, Betreuungs- und Behandlungskonzept untermauern.

Priv.-Doz. Dr. med. Uwe Lange

Abteilung Rheumatologie, Osteologie, Physikalische Medizin

Sprudelhof 11

61231 Bad Nauheim

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Fax: 0 60 32/9 96-21 85

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