Der Begriff „Hirntod” tauchte erstmals Ende des 18. Jahrhunderts auf und grenzte die Grundfunktionen Atmung, Kreislauf und Stoffwechsel von höheren zerebralen Leistungen wie Bewusstsein und Sinneswahrnehmung ab. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts prägten französische Ärzte den Begriff „Coma depassé”, einen Zustand erloschener Gehirnfunktionen mit erhaltener Herztätigkeit bei künstlicher Beatmung.
Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie hat 1968 erstmals Kriterien für die Feststellung des Hirntods formuliert. Darin ist ausgeführt: „In Sonderfällen kann sich unter den Methoden einer modernen Reanimation […] der Prozess des Sterbens jedoch so verändern, dass es nicht mehr ohne weiteres möglich ist, die Todeserklärung allein auf Grund eines Atem- und Kreislaufstillstandes auszusprechen. […] Da ein zeitlich begrenzter, desintegrierter Fortbestand peripherer Organfunktionen vorkommt, ist in Zweifelsfällen der Todeszeitpunkt vom Organtod des Gehirns abhängig zu machen” (1968, Chirurg 39: 196 - 197).
1982 wurden dann von der Bundesärztekammer (BÄK) Empfehlungen zur Feststellung des Hirntods formuliert, weiter aktualisiert und 1998 im Rahmen der Vorgaben des Transplantationsgesetzes (TPG) in Richtlinien festgelegt.
Im Folgenden finden sich Ausführungen zu Definition, Ursachen und Diagnostik des Hirntods mit besonderer Berücksichtigung des Procedere der Hirntoddiagnostik auf einer Intensivstation.
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